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Roaming: Das Ende der hohen Rechnungen
Ab sofort sind die Roaming-Gebühren innerhalb der EU abgeschafft. Man muss im Ausland also keine Angst mehr vor horrenden Telefonrechnungen haben. Aber gilt das wirklich umfassend?
von Gerrit Wustmann
Roaming: Das Ende der hohen Rechnungen
© Ulrike Schanz / 123rf

Sie waren eines der größten Ärgernisse für Mobilfunkkunden auf Reisen: Die Roaming-Gebühren. Beim Roaming wählt sich das eigene Mobiltelefon in ein ausländisches Netz ein. Das ließen sich die Anbieter einiges kosten. Fast jeder hat schonmal die böse Überraschung erlebt, dass nach einem Telefonat oder dem Abruf der Mails astronomische Summen die Telefonrechnung schmückten. Damit ist nun Schluss. Innerhalb der EU wurden Mitte Juni die Roaming-Gebühren abgeschafft. Da sage noch einer, die EU könne nur sperrige Bürokratie.

Vertragswechsel kann sich jetzt lohnen

Für viele Verbraucher heißt das auch, dass nun ein Vertragswechsel sinnvoll sein kann. Denn für Vielreisende haben die Anbieter bislang spezielle Tarife angeboten, mit denen sie auch im Ausland günstigen Telefonieren, Simsen, Surfen konnten. Verträge, die sich nur oder überwiegend nur auf EU-Länder bezogen, sind damit obsolet. Wer jetzt in einen günstigeren Tarif wechselt kann also bares Geld sparen. Die Auslandstarife lohnen sich aber weiterhin für Menschen, die oft außerhalb der EU unterwegs sind.

In sämtlichen EU-Ländern kann man ab sofort sein Smartphone oder auch Tablet zum selben Tarif nutzen wie innerhalb Deutschlands. Auch Anrufe aus dem Ausland nach Deutschland verursachen keine Zusatzkosten mehr. Und wenn im Urlaub das Handy klingelt, kann man bedenkenlos abnehmen. Denn auch hierbei fallen keine Zusatzgebühren mehr an. Allerdings sollte man Folgendes beachten: Wer sich in Deutschland befindet und einen Kollegen in Frankreich anruft, der zahlt weiterhin die Kosten für Auslandsgespräche – ganz wie bisher. Denn bei solch einem Anruf findet kein Roaming statt. Roaming gibt es immer nur dann, wenn man sein heimisches Netz verlässt.

Gesetz hat Einschränkungen

Und wer nun freudig denkt, er könne sich einfach eine SIM-Karte in einem anderen europäischen Land kaufen und diese in Deutschland nutzen, da Mobilfunkverträge im Ausland oft deutlich billiger sind als bei uns, der wird enttäuscht. Denn das funktioniert nicht. So sollen die heimischen Anbieter vor einem Dumping-Wettbewerb geschützt werden. Die Anbieter haben in diesem Fall das Recht, den Vertrag zu kündigen, wenn man überwiegend nicht in dem Land telefoniert, in dem man den Vertrag abgeschlossen bzw. die SIM-Karte gekauft hat.

Unterm Strich lohnt sich das neue Gesetz für alle Vielreisenden, die bislang teure Extratarife zubuchen mussten. Und vor der bösen Überraschung auf der Telefonrechnung ist man in Zukunft geschützt. Offen ist allerdings noch, ob dies dazu führen wird, dass einige Anbieter ihre Grundpreise erhöhen.

von Gerrit Wustmann

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