Mehr als 200 Anbieter von Kfz-Versicherungen gibt es in Deutschland. Wie bei vielem anderen auch, ist es leicht, den Überblick zu verlieren. Eine Menge Angebote klingen erstmal besser, als sie eigentlich sind. Man sollte sich also nicht von der Werbung oder verlockenden Rabattaktionen ködern lassen, sondern die Tarife, Details und das Kleingedruckte genau in Augenschein nehmen, bevor man sich für eine neue Versicherung entscheidet – ansonsten zahlt man schlimmstenfalls nach dem Wechsel mehr als vorher.
Um die optimale Kfz-Versicherung zu finden, muss man einiges beachten. Davon darf man sich aber nicht abschrecken lassen. Eine Untersuchung der Stiftung Warentest vor einigen Jahren ergab, dass sich mit dem Wechsel mehrere Hundert Euro sparen lassen.
Vielfalt der Kfz-Versicherungen kann verwirrend sein
Bevor man den Umstieg in Erwägung zieht ist ein Blick in den laufenden Vertrag hilfreich. Wie sind die Kündigungsfristen? Immer wieder beklagen sich Verbraucher, dass der Wechsel etwa bei Strom oder Internet-Verträgen nicht reibungslos abläuft oder überhaupt nicht funktioniert. Und oft liegt das daran, dass Kündigungsfristen ignoriert werden. Hier ist es natürlich genauso. Das Timing ist beim Kfz aber ganz besonders wichtig. Denn wenn man erst den alten Vertrag kündigt und dann den neuen abschließt, kann es passieren, dass man zeitweise ganz ohne Versicherungsschutz ist. Das kann ziemlich teuer werden. Faustregel: Den alten Vertrag erst dann kündigen, wenn der neue schon aktiv ist.
Auf viele Parameter, die über den Preis entscheiden, hat man kaum oder gar keinen Einfluss. Das eigene Alter beispielsweise, den Beruf oder das Modell des Fahrzeugs (denn wer kauft schon ein neues Auto nur um bei der Versicherung zu sparen?). Während die Kfz-Haftpflicht obligatorisch ist, ist die Frage schon komplexer, ob man eine Teil- oder Vollkasko benötigt. Sie hängt nicht nur von individuellen Umständen oder dem Alter und Zustand des Fahrzeugs ab, sondern auch von dem Aspekt, wieviel Geld man ausgeben kann und will.
Beim Vergleich auf Details und das Kleingedruckte achten
Hier wird es schnell kompliziert. Denn die in der Versicherung enthaltenen Einzelleistungen unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter teils erheblich. Einfach ausgedrückt: Manche Versicherer nehmen sehr viel Geld für wenig Leistung, verschleiern das aber geschickt hinter markigen Formulierungen und kleingedrucktem Juristendeutsch, das ein Laie kaum zu verstehen in der Lage ist. Auf die Beratung des Versicherers allein darf man sich in keinem Fall verlassen. Denn ähnlich wie bei Banken werden Versicherungsmakler oft mit Provisionen an den Abschlüssen beteiligt und haben zudem Vorgaben, wieviele Abschlüsse sie machen sollen. Soll heißen: Das eigene Portemonnaie ist ihnen oft näher als der individuelle Nutzen für den Kunden.
Man sollte also genaue Bedarfskriterien festlegen, sich dann einige Angebote einholen und sich die Zeit nehmen, diese in aller Ruhe zu vergleichen und in unterschiedlichen Varianten durchzurechnen. Wenn etwas unklar ist: lieber dreimal nachfragen, als einfach zu unterschreiben, solange nicht alles eindeutig beantwortet ist.