Im Jahr 2017 muss man als Marktteilnehmer im Internet auffindbar sein. Der Kunde erwartet digitalen Service – und auch wenn man lokal agiert, macht man zusätzlichen Umsatz, wenn man auch online Waren und Dienstleistungen offeriert. Der Point of Sale verlagert sich zunehmend ins Digitale. Jahr für Jahr wächst die Anzahl der Konsumenten, die im Internet einkaufen oder sich vorab informieren und Waren sowie Preise vergleichen. Kundenbewertungen können Vertrauen schaffen, die Kommunikation über Feedback-Formulare, Chats und Social Media erweiterte Zielgruppen erschließen.
Erst 70 Prozent aller Unternehmen sind online
Aber: Laut Statistischem Bundesamt verfügten 2016 erst 70 Prozent aller deutschen Unternehmen über eine eigene Website. Ganze 11 Prozent hatten nichtmal einen Internetanschluss. Hinzu kommt dass es in den letzten Jahren diesbezüglich nur noch ein moderates Wachstum gab: Schon 2005 waren 59 Prozent aller deutschen Unternehmen im World Wide Web vertreten.
Die Zurückhaltung könnte auch damit zu tun haben, dass längst nicht jeder mit Erfolg im digitalen Bereich agiert. Denn nur eine Website zu haben, auf der Produkte und Kontaktdaten zu finden sind, ist bei Weitem nicht ausreichend. Man muss seinen Kunden etwas bieten. Und, das Allerwichtigste: Man muss gefunden werden. Und da fangen die Schwierigkeiten an…
Der größte Teil der Nutzer kommt nicht auf eine Website, indem er die URL (die Adresse der Seite) in den Browser eingibt. Sondern über eine Suchmaschine. In den meisten Fällen also über Google. Ebenfalls steigend sind die Zugriffszahlen via Social Media. Was Freunde auf Facebook und Co verlinken und empfehlen, genießt bei den Usern hohes Vertrauen.
Eine Website muss sichtbar sein, dabei hilft SEO
Aber wie gut ist Ihr Unternehmen auffindbar? Dafür können Sie einen einfachen Test machen. Geben Sie ihre Kernkompetenz oder Unternehmensbeschreibung (zum Beispiel „Italienisches Restaurant“) bei Google ein und fügen Sie Ihre Stadt hinzu. Und nun schauen Sie, wo sich Ihre Website befindet. Je weiter unten auf der ersten Suchergebnisseite sie landet, desto weniger Besucher werden sie aufrufen. Wer erst auf der zweiten oder dritten Ergebnisseite platziert ist, wird kaum noch gefunden. Der Grund dafür: Die meisten Menschen suchen nicht lange, sondern klicken höchstens auf die ersten drei oder vier Suchergebnisse. Genau dort muss man hin, wenn man Erfolg haben möchte. Möchte man nicht nur ein lokales, sondern ein überregionales Publikum erreichen, wird es entsprechend schwieriger, denn umso größer ist die Konkurrenz.
Das Stichwort zum Erfolg heißt SEO. Das steht für Search Engine Optimization, also Suchmaschinenoptimierung. Und es gibt einige Aspekte, um die man sich selbst kümmern kann. Denn einige der Kriterien, nach denen Google Webseiten einstuft, sind bekannt (die meisten hingegen nicht).
Wichtig sind eine schlüssige Seitenstruktur und interne Verweise. Die Suchmaschine erkennt daran, wie nutzerfreundlich eine Seite ist. Beim Inhalt kommt es auf Unique Content an, also einzigartige Inhalte, die sich nirgends sonst im Netz finden. Texte sollten dabei mindestens 300 Wörter haben und klar gegliedert sein, auch korrekte Grammatik und Rechtschreibung wird von Suchmaschinen erkannt und gibt ihnen Hinweise auf die Qualität. Gerade hier hapert es aber bei vielen, die die Website selbst in die Hand nehmen. Häufige Fehler sind falsche Apostrophe (z.B. „Peter’s Pizza“ oder „Pizza’s“) oder falsche Getrenntschreibungen (z.B. „Auto Handel“ oder „Getränke Markt“). Man sollte selbstverfasste Texte in jedem Fall einem Korrekturleser vorlegen, um solche Patzer zu vermeiden, die im Kundenkontakt auch rasch peinlich wirken können.
Einige SEO-Tricks kann man selbst anwenden
In den Überschriften und innerhalb der Texte gilt es, so genannte Keywords zu platzieren. Um das passende Keyword zu finden, stellt man sich folgende Fragen: Worum geht es im Text? Was will ich anbieten? Mit welchem Begriff will ich im Netz gefunden werden. Dabei ist ein simples „Pizza“ zu allgemein, „Pizza in Köln“ verspricht schon eher Erfolg, noch besser ist „Pizza in Köln-Kalk“. Dieses Keyword verwendet man innerhalb des Textes drei, höchstens viermal und kann es auch variieren. Auf keinen Fall sollte man den weit verbreiteten Fehler machen, das Keyword in jedem Satz unterzubringen. Das ist kontraproduktiv. Die Menge ist nicht entscheidend. Durch die Wiederholung erkennt die Suchmaschine, dass es im Text tatsächlich um das geht, was die Überschrift verspricht. Baut man auf der Seite Bilder ein, so sollte man das Keyword auch in der Bildbeschreibung nennen oder direkt die Bilddatei danach benennen.
Ein weiterer Trick sind Links. Aber auch hier gibt es populäre Irrtümer. Es kommt nicht darauf an, wie oft die eigene Website verlinkt wird, sondern wie stark die verlinkenden Seiten sind. Haufenweise Links in Foren oder Blog zu platzieren, bringt also vergleichsweise wenig. Wenn aber die lokale Tageszeitung über die Restauranteröffnung berichtet, dann kann man sie darum bitten, die Website zu verlinken. Denn Tageszeitungen haben bei Suchmaschinen in der Regel ein sehr gutes Ranking – und das wirkt sich positiv auf Seiten aus, die von ihnen verlinkt werden.
Kleine regionale Websites kann man mit diesen Tricks schon deutlich nach oben pushen und die Sichtbarkeit verbessern. Wer aber wirklich professionell arbeiten möchte und ein dauerhaft gutes Ranking braucht, kommt nicht drum herum, Profis zu engagieren. Es gibt SEO-Agenturen, die sich um derartige Probleme kümmern. Das ist zwar meist nicht ganz billig. Aber wenn es mehr Kunden bringt, dann lohnt sich die Investition in jedem Fall!