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Bonuspunkte sammeln: Lohnt sich das?
„Sammeln Sie Bonuspunkte?“ Die Frage fällt an fast jeder Supermarktkasse. Viele Deutsche machen mit und wollen sich Prämien sichern. Doch lohnt sich das überhaupt? Und welche Nachteile gibt es?
von Gerrit Wustmann
Bonuspunkte sammeln: Lohnt sich das?
© Igor Stevanovic / 123rf

In fast jedem Supermarkt und auch in vielen anderen Geschäften kann man Bonuspunkte sammeln. Das Versprechen: Ein zusätzlicher Wert zum Einkauf. Shopping soll sich für den Kunden lohnen, Treue soll mit Schnäppchen, Prämien und Geschenken belohnt werden. Die Verbraucher nutzen diese Möglichkeit sehr rege, sparen regelrecht Bonuspunkte zusammen, um sich aus den Prämienkatalogen der Anbieter für eine vermeintlich kleine Zuzahlung tolle Produkte aussuchen zu können.

Das Problem dabei: Was zu gut klingt hat meistens einen Haken. So ist es auch hier, und es gibt gleich mehrere Haken:

Der Datenschutz

Zwar versichern alle Anbieter am Markt, dass sie sich an geltendes Datenschutzrecht in Deutschland halten. In der Vergangenheit gab es aber Fälle, bei denen Kundendaten von Dienstleistern im Ausland verarbeitet wurden – und diese sind an deutsche Gesetze nicht gebunden, eine Kontrolle ist schwierig. In einigen Fällen holen sich die Anbieter mit ihren AGB die Erlaubnis, mit den Datensätzen zu handeln, also auch Adressen zu verkaufen. Das erhöht die Flut an Werbung, die in Briefkästen und Email-Postfächern landet. Außerdem wird man mit der Nutzung von Bonusprogrammen zum gläsernen Kunden: Die Unternehmen analysieren das komplette Einkaufsverhalten. Sie können das nutzen, um ihr Angebot zu optimieren und zielgerichteter zu werben. Aus den Datensätzen lassen sich anhand des Konsumverhaltens aber auch detaillierte Persönlichkeitsprofile erstellen. Offiziell geschieht dies zwar nicht – wie wir aber aus einer Vielzahl von Skandalen mit erbeuteten Kundendaten und Leaks wissen, ist durchaus ein Risiko vorhanden, dass diese Datensätze irgendwann in den falschen Händen landen.

Das Einkaufsverhalten

Psychologen haben herausgefunden, dass Teilnehmer an Bonusprogrammen anders einkaufen als Verbraucher, die darauf verzichten. Wer Punkte sammelt, kauft tendenziell mehr ein, als er benötigt und greift mitunter auch zu teureren Produkten, da die Anzahl der gesammelten Punkte sich meist am getätigten Umsatz orientiert. Die in Aussicht stehenden Prämien animieren also, schneller eine Hohe Anzahl an Bonuspunkten zu sammeln, was dazu führt, dass man mehr Geld ausgibt und auch öfter Produkte kauft, die man gar nicht benötigt. Das heißt: Wer auf Bonusprogramme verzichtet, spart Geld!

Die Prämien…

… sind oft nur vermeintliche Schnäppchen. Teils kosten schon die Zuzahlungen mehr als das Produkt bei anderen Anbietern kosten würde. Man sollte also keinesfalls auf die in den Bonuskatalogen angegebenen Preise vertrauen, sondern das konkrete Produkt bei anderen Anbietern und Händlern suchen, zum Beispiel mit Hilfe von Suchmaschinen oder Preisvergleichs-Websites. Man merkt dann rasch: Viele der vermeintlichen Schnäppchen sind keineswegs billig.

Das BBX-Fazit: Bonuspunkte sammeln lohnt sich nicht

Das Sammeln von Bonuspunkten lohnt sich nicht. Man sollte darauf verzichten. Zum einen gibt man sehr persönliche Daten aus der Hand; zum anderen gibt man mehr Geld beim Einkaufen aus als nötig und erhält dafür über die Prämien allenfalls sehr selten einen angemessenen Gegenwert. Unterm Strich gibt es nur einen, der davon profitiert: der Anbieter.

von Gerrit Wustmann

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