Stars füllen ganze Arenen und Stadien, treten vor Zehntausenden Menschen auf – und haben Spaß dabei. Für die meisten Menschen ist es schon eine Horrorvorstellung, vor wenigen Kollegen eine kurze Präsentation zu halten. Man kennt das aus der Schulzeit: Wenn man an die Tafel musste, um etwas zu beantworten oder gar ein Referat vor der Klasse zu halten, bekam man wackelige Knie. Alle starrten einen an, und wenn man einen Fehler machte, lief man Gefahr, ausgelacht zu werden.
Fehler machen ist nicht schlimm
Solche Erfahrungen können nachhaltige Spuren hinterlassen und uns auch als Erwachsene noch verfolgen. Das Selbstbewusstsein ist dann angeknackst. Es ist nicht einfach, da wieder rauszukommen, denn vergleichbare Situation können immer wieder Ängste auslösen. Es hilft, sich bewusst zu machen, dass die Ängste irrational sind. Und dass es nicht schlimm ist, Fehler zu machen. Jene, die damals gelacht haben, haben vor allem ihrer eigenen Unsicherheit Ausdruck verliehen: Sie waren froh, nicht selbst in der Situation des Vortragenden zu sein.
Frei zu sprechen kann man trainieren. Für den Anfang hilft es, sich Notizen und Stichworte zu machen, um einen Blackout zu vermeiden. Je sicherer man in seinem Thema ist, und umso besser man vorbereitet ist, desto geringer ist das Risiko. Eine gute Vorbereitung kann schon gegen Ängste helfen. Fit und ausgeschlafen sollte man vor einem Vortrag sein. Also am besten einen Tag vor dem Termin nicht mehr weiter über den eigenen Auftritt grübeln, sondern sich einen schönen und entspannten Abend machen, sich mit etwas ablenken, das man mag. Das galt schon in der Schule: Was man am Abend vor der Klausur nicht im Kopf hat, das kriegt man auch nicht mehr rein.
Vor Publikum zu sprechen lässt sich trainieren
Viele Promis sind privat eher schüchtern und zurückhaltend. Die Bühne hingegen gibt ihnen Energie. Das ist nur scheinbar ein Widerspruch. Denn sie wissen, dass das Publikum wegen ihnen da ist, dass es sie gut findet. In diese Haltung kann man sich selbst auch manövrieren. Es schadet nicht, sich nach guter Vorbereitung selbst auf die Schulter zu klopfen. Wer öfter in Vortragssituationen kommt, sollte diese gezielt trainieren: Vor dem Spiegel lassen sich Haltung und Ausdruck üben. Vor Freunden und Familienmitgliedern kann man sich im freien Sprechen versuchen, etwa bei Feiern, indem man eine Anekdote zum besten gibt. Da ist man auf sicherem Terrain. Wer trotz dieser Tipps nicht weiterkommt, kann sich außerdem professionell coachen lassen. Das ist nicht billig, lohnt sich aber in jedem Fall.