Der Schlusssatz eines Anschreibens soll lange in Erinnerung bleiben – hier können Bewerber nochmal richtig überzeugen. Doch auch dem Einleitungssatz wird ein schweres Gewicht zugesprochen: Er ist dafür verantwortlich, ob die Bewerbung überhaupt gelesen wird.
Der Einleitungssatz – so machen Sie auf sich aufmerksam
Die letzten Worte mögen die sein, an die sich der Personaler am längsten erinnert – aber dafür muss er das
Anschreiben überhaupt erst einmal lesen. Damit Ihre Bewerbung aufmerksam durchgelesen wird, sollten schon die ersten Worte gut gewählt sein.
Dass der Bewerber die Stellenanzeige „mit großem Interesse gelesen“ hat, ist eigentlich selbstverständlich. Schließlich bewirbt er sich daraufhin bei dem Unternehmen. Trotzdem wird der erste Satz immer wieder so oder so ähnlich formuliert. Das wird spätestens nach dem fünften Anschreiben mit gleichem Einleitungssatz langweilig für den Leser. Stechen Sie mit einer individuellen Formulierung aus der Masse an Bewerbern heraus.
Ein Beispiel:
- „Ich bin begeistert! Ihre Stellenausschreibung passt perfekt zu mir. Mit fünfjähriger Berufserfahrung im Bereich XX sowie umfassendem Fachwissen bin ich eine Bereicherung für Ihr Team.“
Mit einem so überzeugenden Einstieg erwecken Sie Neugier beim Personaler, was Ihre Chancen dafür erhöht, dass er sie näher kennen lernen möchte.
Individualität beweisen: Von Floskeln und Copy & Paste die Finger lassen
Aller Anfang mag schwer sein. Wer sich von Muster-Anschreiben inspierieren lässt, um auf eigene Ideen zu kommen, macht alles richtig.
Aber vorsicht: Personaler sind nicht von Vorgestern. Sie wissen, dass es vielerlei Muster für Bewerbungen gibt und haben das ein oder andere schon selbst gelesen. Verwenden sie also keine Sätze genau so, wie sie im Muster stehen, denn das fällt mit Sicherheit auf.
Das gleiche gilt für abgedroschene Sätze, die zwar auch heute noch in einigen Mustern stehen, von denen aber abzuraten ist. „Mit großem Interesse habe ich Ihre Anzeige gelesen“ oder „Hiermit bewerbe ich mich …“ – diese Sätze hat jeder Personaler schon unzälige Male gelesen.
Mit dem richtigen Wortlaut überzeugen
Genug davon, was Sie nicht tun sollten. Es gibt genau so vieles, was Sie richtig machen können. Verwenden Sie im Anschreiben und im Motivationsschreiben Aktiv-Verben. Zum Beispiel:
- „Während eines Praktikums bei XX habe ich neue Erfahrungen gesammelt.“
Das wirkt viel aussagekräftiger als „… konnte ich neue Erfahrungen sammeln.“
Auch Sätze im Imperativ haben eine andere Wirkung als Konjunktivsätze. Würde, könnte und hätte sind in einer Bewerbung nicht angebracht. „Mit fünfjähriger Berufserfahrung im Bereich XX sowie umfassendem Fachwissen würde ich Ihr Team bereichern.“ Um einiges selbstsicherer klingt stattdessen zum Beispiel:
- „Mit fünfjähriger Berufserfahrung im Bereich XX sowie umfassendem Fachwissen bin ich eine Bereicherung für Ihr Team.“
Selbstbewusstsein und eine optimistische Einstellung, dass Sie den Job bekommen, stahlen Motivation und Begeisterung aus. Und genau darum geht es in Motivations- und Anschreiben. Sie haben Erfahrung und Kompetenz – bringen Sie das zu Papier!
Der richtige Schlusssatz ist entscheidend
Personaler haben oft wenig Zeit. Es kommt also vor, dass sie sich im Anschreiben als erstes den Anfangs- und Schlusssatz ansehen und dann entscheiden, ob es lohnt, die gesamte Seite zu lesen. Deshalb ist es von Vorteil, wenn Bewerber mit kreativen Sätzen die Neugier des Unternehmens wecken.
Im sogenannten Schlusssatz ist es üblich, sich für die Aufmerksamketi zu bedanken – denn Sie gehen davon aus, dass die ganze Seite aufmerksam gelesen wurde. Wenn Sie in der Stellenanzeige dazu aufgefordert werden, sollten Sie eine Gehaltsvorstellung erwähnen. Oft wird diese Thematik jedoch erst im Vorstellungsgespräch behandelt.
Dass Sie sich über ein Vorstellungsgespräch freuen, ist im Grunde selbstverständlich. Nichtsdestotrotz schadet es nicht, das im Schlhusssatz ebenfalls zu betonen. Aber nicht im Konjunktiv. Auch hier gilt: Seien Sie selbstbewusst und optimistisch. Es wäre nicht nur schön, wenn man Sie einladen würde. Zum Beispiel:
- „Einem persönlichen Vorstellungsgespräch sehe ich mit großer Vorfreude entgegen.“
Das ist eine Möglichkeit von vielen, um souverän und überzeugend zu klingen. Und so wird sowohl der Konjunktiv als auch eine weitere Floskel vermieden.
Die Grußformel
Nach dem Schlusssatz fehlt nur noch eine angemessene Grußformel für ein gelungenes Anschreiben. „Mit freundlichen Grüßen“ ist zwar nichts Neues, ist für ein Anschreiben jedoch angemessen. Hier gilt ausnahmsweise einmal: Schlicht, gewöhnlich und förmlich.
Unter der Grußformel muss eine handschrifltiche Unterschrift stehen. Wenn Sie eine Online-Bewerbung verfassen, können Sie das Anschreiben ausdrucken, unterschreiben und wieder einscannen – verzichten Sie in keinem Fall auf die Unterschrift.
Am unteren Rand, unterhalb der Unterschrift, führen Sie nun ein Angabenverzeichnis auf. Hier steht drin, was Sie der Bewerbung alles beigelegt haben – es hat also die Funktion eines Inhaltsverzeichnisses. Hier zählen Sie in chronologischer Reihenfolge Deckblatt (optional), Lebenslauf, (evtl.) Motivationsschreiben und sämtliche Anhänge wie Zeugnisse und Zertifikate auf. BBX steht Ihnen auch für diese Bestandteile der Bewerbung mit Beispielen und Tipps zur Seite.