Der Lebenslauf dient Personalern dazu, einen Überblick über den Bildungsweg und den beruflichen Werdegang des Bewerbers zu bekommen. Je vollständiger ein Lebenslauf ist und je mehr Sie darin preisgeben, umso interessanter wird Ihre Bewerbung. Wenn Sie Ihre Interessen und Hobbys im Lebenslauf aufzählen, bekommt der Personaler ein besonders abgerundetes Bild von Ihnen. Verzichten Sie aber darauf, wahllos sämtliche Hobbys aufzuzählen, sondern wählen Sie sie mit Bedacht.
Das verraten Ihre Interessen und Hobbys über Sie
Allem voran: Ob Sie Hobbys und Interessen im Lebenslauf angeben, ist Ihre Entscheidung. In den meisten Fällen haben Sie dadurch weder einen Vor- noch einen Nachteil. Allerdings ist das Profil eines Bewerbers,
der seine Hobbys angibt, vollständiger als das eines Kandidaten, der nur seinen beruflichen Werdegang auflistet.
Ihre Hobbys beinhalten durchaus Aussagekraft. Wenn Sie beispielsweise eine Sportart wie Fußball, Hockey oder Handball spielen, beweist das Ihre Teamfähigkeit. Menschen, die gern mit Freunden kochen und das unter Hobbys angeben, zeigen Ihre gesellige Seite und deuten dadurch auf soziale Kompetenz hin. Lesen oder das Erlernen eines Musikinstruments sprechen für Interessenvielfalt und Ehrgeiz.
Es gibt jedoch auch Hobbys, die nicht unbedigt für Sie sprechen. Auch, wenn das häufig mit Vorurteilen oder Klischees zusammenhängt: Lassen Sie diese besser unerwähnt. Fernsehen oder Gaming sind Beispiele hierfür. Es gilt als inaktiv – und auch, wenn Gaming zwar unter anderem mit Teamfähigkeit zusammenhängt, wird es nicht sehr hoch angesehen.
Passen meine Hobbys zum Beruf?
Diese Frage sollten Sie sich auf jeden Fall stellen. Wie relevant Ihre Hobbys und Interessen für den Job sind, den Sie anstreben, ist durchaus von Bedeutung. Sie reiten gern? Dieses Hobby ist nennenswert, wenn Sie sich in einer Tierarztpraxis oder im Zoo bewerben – es zeigt, dass Sie eine Beziehung zu Tieren aufbauen können. Für eine Bewerbung in einem juristischen Büro ist es nicht von Bedeutung und sollte daher weggelassen werden.
Wenn Sie sich als Redakteur oder Mediendesigner bewerben, ist es sinnvoll, den Blog zu erwähnen, den Sie seit Jahren führen oder auf ein gut gelungenes Instagram- oder Twitter-Profil hinzuweisen. Auch Lesen ist in dem Fall ein Hobby, das durchaus zum Beruf passt.
Diese Beispiele lassen sich lange weiterführen. Die Regel ist ganz einfach: Fragen Sie sich, wie relevant die jeweiligen Interessen und Hobbys für den angestrebten Job sind. Gar nicht? Dann lassen Sie sie weg. Es ist ratsam, hier nicht auf Quantität zu setzen sondern lieber Hobbys zu nennen, über die Sie auch bei Rückfrage im Vorstellungsgespräch etwas mehr berichten können.
Interessen und Hobbys im Vorstellungsgespräch
Bewerber können damit rechnen, dass sich die Rückfragen des Personalers nicht nur auf ihren beruflichen Werdegang, sondern auch auf angegebene Interessen beziehen. Wenn Sie angegeben haben, dass Sie viel lesen, kann durchaus eine Frage lauten, welches Buch Sie zuletzt gelesen haben. Geraten Sie dann besser nicht ins Stolpern – das ließe darauf schließen, dass Sie bei der Angabe Ihrer Hobbys kreativer waren, als in Ihrer Freizeit.
Das Gespräch kann durchaus aufgelockert werden, wenn die Sprache auf die Interessen des Bewerbers fällt. Es kann durchaus sein, dass Sie sogar die gleichen Hobbys haben, wie der Personaler. Achten Sie jedoch darauf, nicht zu sehr vom eigentlichen Thema abzukommen. Schließlich geht es darum, die Begeisterung für Ihren Beruf hervorzuheben und nicht darum, wie schön Sie Ihre Freizeit gestalten.
Mit Hobbys punkten
Hobbys zeigen, dass eine Person vielseitigig ist. Das ist im Grunde für jeden Job eine gute Eigenschaft und Voraussetzung. Besonders punkten Sie aber mit Engagement und Ehrenämtern beispielsweise in studentischen Kreisen.
Personaler können diesen Tätigkeiten entnehmen, dass Sie Teamgeist besitzen, Projekte managen könnnen und über Durchsetzungsvermögen und Zielstrebigkeit verfügen. Eigenschaften, die nur für Sie sprechen können!
Wenn Sie also in einer studentischen Gruppe tätig sind oder waren, sollten Sie das nicht ohne Stolz angeben.
Achtung bei extremen Hobbys
Während Personen, die ehrenamtlich tätig sind oder sich in der Freizeit weiterbilden, einen guten Eindruck hitnerlassen, gibt es auch Hobbys, die Ihnen in die Quere kommen können.
Wenn Sie beispielsweise gern bergsteigen, fallschirmspringen oder höhlentauchen, klingt das zwar spannend, deutet jedoch auf sehr hohe Risikobereitschaft hin. Das ist nicht unbedigt positiv. Außerdem könnte der Personaler fürchten, dass der Beruf Ihnen bald zu langweilig wird oder Sie häufig wegen kleinerer oder größerer Unfälle krankgeschrieben werden.
Sicher sind auch diese Interessen für mancheinen Job von Vorteil – erwähnen Sie sie ansonsten besser nicht.
Interessen und Hobbys sind Nebensache
Da Hobbys und Interessen nur eine Nebensache in der Bewerbung sind, gehören sie nur in den Lebenslauf und hier an unterster Stelle. Im Anschreiben habe sie nichts zu suchen. Sie dienen im Lebenslauf lediglich dazu, Ihre Persönlichkeit näher vorzustellen, sodass sich der Personaler ein genaueres Bild von Ihnen machen kann.
Auch im Vorstellungsgespräch dürfen Ihre Hobbys sich nicht in den Vordergrund drängen. Wenn man ausdrücklich danach gefragt wird, ist das eine gute Möglichkeit, sich auch von dieser Seite zu zeigen. Lenken Sie das Gespräch nach Möglichkeit jedoch wieder auf den Fokus: Den angestrebten Job und Ihre Qualifikationen und Fähigkeiten, die für diesen relevant sind.