Die passende Matratze zu finden ist nicht schwer – und muss auch nicht teuer sein. Gute Matratzen gibt es bereits ab 150 bis 200 Euro. Wichtig dabei: Sich nicht von all den vermeintlichen Sonderangeboten bei Möbelhäusern und Matratzendiscountern irritieren lassen. Denn die „reduzierten“ sind die tatsächlichen Preise. Die durchgestrichenen Beträge sind in aller Regel Mondpreise, die nie verlangt wurden, was jeder nachvollziehen kann, der derartige Angebote eine Weile verfolgt. So erklären sich auch die Dauer-Reduzierungen: Sie sind meist nichts weiter als ein Marketing-Gag zum Kundenfang.
So findet man die passende Matratze
Zuerst steht die Frage: Was finde ich persönlich gemütlich? Liege ich lieber auf einem Federkern oder auf Kaltschaum, lieber auf Naturmaterialien oder einer Kombination dieser Elemente? Es gibt nichts, was es nicht gibt. Im unteren Preisbereich fährt man allerdings mit Kaltschaum am besten.
Zweite Frage: Wie hart darf die Matratze sein? Die meisten Hersteller bieten unterschiedliche Härtegrade an, von H1 bis H3, mit den Abstufungen „weich“, „mittel“ und „fest“. Nur sind diese Angaben nicht normiert. Man kann sich aber an folgende Faustregel halten: Je schwerer man ist, desto fester sollte die Matratze sein.
Damit man ergonomisch gut liegt, sollte die Wirbelsäule möglichst gerade sein. Dafür sind heutige Matratzen oft in so genannte Körperzonen eingeteilt. Im Schulter- und Hüftbereich geben sie eher nach, so dass die schweren Körperpartien einsinken, während die Lordose gestützt wird. Die Wirkung kann durch ein ebenfalls so eingeteiltes Lattenrost, dessen Festigkeit vor allem im Lordosebereich anpassbar ist, optimiert werden.
Optimalerweise bittet man seinen Partner oder seine Partnerin also beim Probeliegen, einen genauen Blick auf die Wirbelsäule zu werfen, auch mal mit dem Finger an ihr entlangzugehen. Liegt sie gerade, so hat man wahrscheinlich schon eine passende Matratze gefunden.
Preis ist nicht immer ein Qualitätsmerkmal
Viele Menschen glauben, dass eine Matratze besser ist, je teurer sie ist. Das stimmt nicht zwangsläufig. Viele Hersteller verarbeiten edle Naturmaterialien wie Rosshaar, Schafschurwolle oder gar Kamelhaar. Das treibt den Preis, garantiert aber kein gutes Liegegefühl. Auch Kaltschaummatratzen bekommt man im oberen vierstelligen Preisbereich. Die Hersteller versprechen dann gutes Liegen durch besondere Schäume, originelle, vermeintlich ergonomische Matratzenzuschnitte oder Ähnliches. Vieles davon ist im wahrsten Sinne des Wortes Schaumschlägerei. Die Qualitätsunterschiede zu günstigeren Modellen sind oft nur marginal.
Bei der Unterfederung / dem Lattenrost gilt: Die Latten sollten nicht zu breit sein und nicht zu weit auseinanderstehen, außerdem sollten sie flexibel und härteverstellbar sein. All das erfüllen schon Lattenroste ab 100 Euro.
Was man nicht kaufen sollte: Billige Komplettbetten von Möbelhäusern und Discountern. Manche bieten Bettgestell, Lattenrost und Matratze für knapp Hundert Euro an. Wenn man nun weiß, dass in der Möbelbranche Margen von 100 Prozent und mehr üblich sind, dann erkennt man: Das kann nicht funktionieren. Und man sieht es auch. Anstelle echter Unterfederungen finden sich in diesen Betten fast immer starre, festgenagelte Bretter mit großem Abstand. Der Effekt ist derselbe wie bei einer Matratze, die man auf den Fußboden legt. Und die Matratzen sind meist billigste Federkerne, die rasch verschleißen. Es tritt Muldenbildung auf, die Federn quietschen. Guter Schlaf ist darauf unmöglich. Allenfalls zum selten genutzten Gästebett taugt so etwas.
Wer aber die obigen Tipps berücksichtigt, bekommt problemlos eine Kombination aus passender Matratze und Unterfederung für deutlich unter 400 Euro.