Der Lebenslauf ist ein elementarer Teil einer jeden Bewerbung und bildet zusammen mit dem Anschreiben deren Herzstück. Dabei muss er als Ergänzung des Anschreibens gesehen werden. Konkret bedeutet das: Wiederholungen und Doppelungen sind zu vermeiden.
Für Personaler ist der Lebenslauf ein wichtiges Hilfsmittel, um einzuschätzen, über welche Fähigkeiten der Bewerber verfügt und wo sich möglicherweise Schwierigkeiten im neuen Job auftun könnten. Doch unabhängig vom Inhalt sind auch Struktur und Aufbau elementar, denn je übersichtlicher der Lebenslauf gestaltet ist, umso leichter können Personaler die für sie notwendigen Informationen herausfiltern. Wer es den Personalverantwortlichen durch zu verworrene Strukturen zu schwer macht, hat selbst bei besten Qualifikationen nur wenige Chancen auf die Einladung zu einem Bewerbungsgespräch.
Die Struktur
Ein Lebenslauf kann sowohl im Fließtext als auch in tabellarischer Form geschrieben werden. Die meisten Personaler bevorzugen jedoch die tabellarische Form, da sie einen besseren und schnelleren Überblick ermöglicht.
Unabhängig davon, für welche Form man sich entscheidet, sollten Layout und Struktur klar und einheitlich sein, das ermöglicht eine bessere Orientierung im Dokument. Bei zu unübersichtlichen Dokumenten verlieren Leser schnell das Interesse.
Struktur und Inhalt des Lebenslaufs |
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1. Persönliche Angaben
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2. Ausbildung
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3. Erfahrung
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4. Zusatzqualifikationen
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5. Weiteres
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Der Lebenslauf sollte klar als solcher erkennbar sein, d. h. die erste Seite ist mit „Lebenslauf“ zu betiteln. Wird ein Foto verwendet, wird dieses in der Regel rechts oben auf dem Dokument platziert.
Danach folgen die einzelnen Informationen, wie in der Tabelle beschrieben. Bei den Angaben
ist es sinnvoll, antichronologisch vorzugehen, d. h. zunächst die aktuellste Information zu nennen und dann weiter nach hinten zu gehen. So werden die wichtigsten Informationen möglichst prominent dargestellt.
Die einzelnen Abschnitte sollten mit einer Überschrift eindeutig kenntlich gemacht werden, sinnvoll ist es, diese Überschrift deutlich hervorzuheben. Dass alle Überschriften einheitlich formatiert werden sollten, versteht sich von selbst. Den einzelnen Angaben sollten immer die entsprechenden Daten vorangestellt werden, rechts neben das Datum gehört der Titel, darunter eine kurze Beschreibung der Tätigkeit.
An das Ende des Dokuments gehören immer Datum, Ort und Unterschrift, damit bestätigt der Bewerber die Richtigkeit seiner Angaben.
Der Lebenslauf als Beweisstück
Im Anschreiben versuchen Bewerber mit Fähigkeiten und Erfahrungen zu glänzen, doch jede Behauptung, die hier aufgeführt wird, muss im Lebenslauf dann auch bewiesen werden. Daher muss unbedingt darauf geachtet werden, dass Lebenslauf und Anschreiben aufeinander abgestimmt sind.
Besonders die Fähigkeiten und Kenntnisse, die für die angestrebte Stelle entscheidend sind, sollten so dargestellt werden, dass sie für den Personaler schnell ersichtlich sind.
Vom Börsenhai zum Hausmeister?
Interessant ist immer auch der Werdegang der Personen. Der Weg, den der Bewerber in seiner bisherigen Laufbahn gemacht hat, verrät oft viel mehr über Charakter und Persönlichkeit, als man auf den ersten Blick vermuten mag.
Für eine übersichtliche Darstellung ist es sinnvoll vor allem die Informationen über den beruflichen Weg in
tabellarischer Form lückenlos darzustellen. Neben den beruflichen Informationen können auch ein paar persönliche Daten enthalten sein.
Zwar bietet der Inhalt des Lebenslaufs kaum Variationsmöglichkeiten, was jedoch berücksichtigt werden sollte, ist die Frage, wie ausführlich die einzelnen Punkte dargestellt werden.
Bevor man also ausführlich über Schulzeit und Freizeitbeschäftigung referiert, sollte man sich die Frage stellen, welchen Mehrwert diese Informationen bieten und wie sie einem zu dem neuen Job verhelfen können.
Die persönlichen Daten
Zu Beginn eines Lebenslaufs werden grundsätzlich persönliche Angaben, d. h. Kontaktadresse, Geburtsdatum und -ort gegeben. Ob man ein Foto beifügt, bleibt jedem selbst überlassen. Doch auch, wenn inzwischen die Bewerbung ohne Foto immer salonfähiger wird, ziehen die meisten Unternehmen noch Bewerbungen mit Bild vor.
Als Faustregel gilt: Nur was dem Personaler einen Mehrwert liefert, ist relevant.
Was privat bleiben darf
Angaben wie Staatsangehörigkeit, Familienstand und Konfession müssen nicht zwingend gemacht werden, da sie Grund für Diskriminierung sein können. Natürlich wird der Arbeitgeber auch diese Punkte früher oder später erfahren,
mit offenen Karten zu spielen ist daher immer der beste Rat. Doch um eine Chance auf ein Vorstellungsgespräch zu haben, ist es in manchen Fällen ratsam, nicht gleich völlig blank zu ziehen.
Informationen werden nur einmal gegeben. Wer in der Kopfzeile des Lebenslaufs bereits seine Kontaktdaten angegeben hat, muss diese nicht zusätzlich noch zu Beginn des Dokuments nennen.
Besonders Kinder sollten nicht verheimlicht werden, denn immerhin können sie im Berufsleben Einfluss auf den Arbeitsalltag haben – bei Krankheit, Kitastreik, etc.
Berufliche Informationen
Nach den Angaben persönlicher Daten stehen im Lebenslauf der berufliche und der schulische Werdegang. Da das Hauptaugenmerk auf der beruflichen Laufbahn liegt, ist es sinnvoll die beruflichen Erfahrungen an erste Stelle zu setzen.
Unter Umständen kann es sinnvoll sein, auch hier eine Unterteilung vorzunehmen, das gilt insbesondere, wenn man unterschiedliche Positionen besetzt oder unterschiedliche Berufe ausgeübt hat.
Für jede berufliche Station sollten Eintritts- und Austrittsdatum, der Arbeitgeber, die Position, der Ort und die Tätigkeit selbst genannt werden.
Nach Angabe der beruflichen Eckpunkte biete es sich an Praktika und Weiterbildungen zu nennen. Danach folgen Angaben zur Ausbildung (Studium bzw. schulische Ausbildung). Hier bietet es sich an, auch die erzielten Noten zu nennen.
Schlussendlich gehört in diesen Rahmen auch noch die Nennung von Nebentätigkeiten, sofern diese für den gewünschten Beruf von Belang sind.
Nicht den Rahmen sprengen
Je älter ein Bewerber ist, umso länger ist meist auch sein Lebenslauf. Um den Personaler nicht in Informationen zu ertränken, sollten irrelevante Informationen ausgelassen werden. Das gilt vor allem für ältere Erfahrungen sowie Tätigkeiten, die nichts mit dem Job zu tun haben, auf den man sich bewirbt.
Auch die Ausführungen der jeweiligen Tätigkeit sollten der Relevanz angemessen werden. Punkte, die weniger wichtig sind, sollten nur so knapp wie nötig beschrieben werden.
Doch auch, wenn man einige Punkte streicht, oder nur kurz aufführt, sollte über den Lebenslauf hinweg einheitlich vorgegangen werden. Nur auf diese Weise bleibt dieser auch übersichtlich und Personalverantwortliche können sich schnell darin zurechtfinden.
Lebenslauf der Situation anpassen
Abhängig davon, ob man sich für eine Ausbildugnsstelle oder den ersten Job nach dem Abschluss bewirbt oder aber einen neuen Job sucht, nachdem man schon eine oder mehrere andere Stellen innehatte, muss der Lebenslauf angepasst werden.
Wer frisch aus der Schule oder Ausbildung kommt, kann neben den Angaben zu seinen Abschlüssen auch Angaben zu anderen relevanten (!) Aktivitäten machen. Dazu zählen primär Praktika und Nebenjobs, die zur Ausbildung passen. Auch persönliche Interessen und ehrenamtliche Tätigkeiten können bei der ersten Bewerbung genannt werden. Auch hier gilt natürlich: Diese sind besonders relevant, wenn sie in Beziehung zur angestrebten Stelle stehen.
Je mehr Berufserfahrung ein Bewerber aufweisen kann, umso mehr gilt es, sich auf die Informationen zu fokussieren, die für den Job, auf den man sich bewirbt, interessant sind. Dazu gehören die Position, die man bei der letzten Anstellung innehatte und die Aufgaben, mit denen man betraut war. Ebenso wichtig sind auch weitere Qualifikationen, die man sich über die Jahre im Berufsleben erworben hat. Grundsätzlich gilt: Der Lebenslauf muss zu der Branche und Stelle passen, auf die man sich bewirbt.
Mut zur Lücke
Fast bei jedem findet sich eine Lücke im Lebenslauf. Diese vertuschen zu wollen, ist wenig sinnvoll, denn spätestens bei genauerer Nachfrage kommt die Wahrheit ans Licht. Aber eine Lücke ist noch lange kein Ausschlusskriterium, Bewerber müssen sich nur darauf einstellen, dass der Personaler im Gespräch hierauf eingehen wird. Für diesen Fall ist es sinnvoll die Lücke mit eigenständigen Fortbildungen zu füllen, wie dem Lesen von Fachliteratur oder die Teilnahme an Kursen, denn das vermittelt trotz vorübergehender Arbeitslosigkeit Engagement.
Zusätzliche Informationen
Nach den beruflichen Stationen ist es sinnvoll wichtige Qualifikationen zu erwähnen, die für den neuen Beruf wichtig sind, wie EDV-Kenntnisse oder Sprachen, etc.
Auch Informationen, die etwas mehr über die Persönlichkeit des Bewerbers verraten, wie Ehrenämter, Projekte oder Hobbies können in diesem Zuge erwähnt werden. Auch hier gilt natürlich die Faustregel: Nur erwähnen, was einen Mehrwert bietet und mit der gewünschten Stelle in Verbindung steht.