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Selbstbeschreibung - so gelingt das Vorstellungsgespräch
Viele Bewerber tun sich mit der Selbstbeschreibung im Vorstellungsgespräch besonders schwer. Gerade deshalb sollte man sich schon vorher mit der Frage auseinandersetzen, welche Stärken und Schwächen man hat. Denn Personaler wollen neben den Angaben, die Sie in der schriftlichen Bewerbung gemacht haben, auch wissen, wie Sie sich selbst einschätzen. Deshalb hängt Ihre erfolgreiche Bewerbung auch davon ab, wie überzeugend Ihr Auftritt und Ihre Selbsteinschätzung ist.
von Pauline Bodinek
Die Selbstbeschreibung – Erfolgreich im Vorstellungsgespräch. Selbstsicher und -reflektiert im Vorstellungsgespräch - die Selbstbeschreibung
© Ridofranz / iStock

Die Selbstbeschreibung ist ein wichtiger Teil des Vorstellungsgesprächs. Hier geht es dem Personaler darum, von Ihnen zu erfahren, wie Sie Ihre eigenen Stärken einschätzen, wo Sie Ihre Schwächen erkennen und wie Sie daran arbeiten. Es werden auch Fragen zu Ihren Qualifikationen und Kompetenzen gestellt werden. Was macht Sie zum perfekten Kandidaten für die ausgeschriebene Stelle? Um hier glaubwürdig und authentisch auftreten zu können, geben wir Ihnen einige Tipps mit auf den Weg.

Das gesunde Mittelmaß

Hier geht es – wie auch bei den Lücken im Lebenslauf – nicht darum, Tatsachen zu beschönigen oder Notlügen zu erfinden. Bleiben Sie ehrlich! Jeder hat seine Schwächen, das weiß auch der Personaler. Er will von Ihnen keine leeren Phrasen hören, die jeder aufsagen könnte.

Vielen fällt es aufgrund mangelnden Selbstvertrauens fast schwerer, die eigenen Stärken zu erkennen und im Gespräch gezielt darauf einzugehen. Aber selbst, wenn Sie gerade erst in den Berufsalltag einsteigen, haben Sie Fähigkeiten, die Sie ausmachen und von anderen Bewerbern unterscheidet.

Finden Sie beim Vorstellungsgespräch das gesunde MIttelmaß: Seien Sie ehrlich und überzeugend. Untertreiben oder übertreiben Sie bei Ihre Kompetenzen nicht – Ersteres spricht für mangeldes Selbstbewusstsein und Zweiteres wird spätestens deutlich, wenn Sie eingestellt sind, und dann wird es unangehm.

Die Hürde: Selbstreflexion

Schreiben Sie sich eine Liste mit Ihren Stärken und Schwächen
Schreiben Sie sich eine Liste mit Ihren Stärken und Schwächen

Für die meisten Bewerber ist die Selbstbeschreibung eine schwierige Aufgabe. Vielen ist es unangenehm, aufgeschlossen und selbstbewusst über die eigene Person zu sprechen. Die richtige Selbsteinschätzung und damit auch die -beschreibung werden dadurch zur Hürde.

 

Deshalb ist es wichtig, im Vorhinein die eigenen Stärken und Schwächen zu identifizieren und schon einmal einige gute Formulierungen festzuhalten: So können Sie im persönlichen Gespräch schlagfertig antworten, ohne lange nachzudenken.

Die Stärken

Seine eigenen Stärken zu erwähnen ist im Alltag eher verpöhnt. Die Floskel „Selbstlob stinkt“ ist im Bewerbungsverfahren allerdings nicht angebracht. Haben Sie Selbstvertrauen und heben Sie Ihre Qualifikationen hervor. Vorbereitung ist hierbei sehr hilfreich, denn dann geraten Sie beim Vorstellungsgespräch nicht ins Stammeln.

– Freunde befragen

  • Wenn es Ihnen schwer fällt, eigene Stärken zu identifizieren, befragen Sie Freunde, Bekannte und Mitarbeiter. Bitten Sie um ehrliche Kommentare und tragen Sie zusammen, was über Sie gesagt wird. Oft erkennen Außenstehende die eigenen Leistungen eher, als man selbst.

– Auf die Bewerbung eingehen

  • Ihre Stärken haben Sie schon im Anschreiben formuliert. Im Vorstellungsgespräch ist nun Raum, noch näher darauf einzugehen. Greifen Sie im besten Falle die gleichen Wörter wieder auf, die Sie in Ihrer schriftlichen Bewerbung gewählt haben, um Ihre Stärken zu beschreiben. Das sorgt für einen roten Faden und zeigt, dass Sie sich gut vorbereitet haben.

– Phrasen vermeiden

  • In dem Moment, in dem es im Bewerbungsgespräch auf die Stärken des
    Teamarbeit ist eine Ihrer Stärken - überzeugen Sie mit Anekdoten und Beispielen
    Teamarbeit ist eine Ihrer Stärken – überzeugen Sie mit Anekdoten und Beispielen

    Bewerbers zu sprechen kommt, sollte dieser keine leeren Phrasen aufzählen. „Ich bin ehrgeizig, zielstrebig und lösungsorientiert“ – das mag zwar toll klingen, sagt aber im Grunde gar nichts über Sie aus. Ein Tipp ist es, auf Anekdoten und Beispiele aus dem Berufsalltag einzugehen. Kam es in einem vorherigen Job mal zu Komplikationen? Erzählen Sie, wie Sie zur Problemlösung beigetragen haben und inwiefern das auch für das Unternehmen, für das Sie sich bewerben, zielführend ist.

Die Schwächen

„Ich habe keine Schächen“. Was viele Bewerber als humorvoll einbringen, um die Anspannung zu lösen, ist eher kontraproduktiv. Humor ist an dieser Stelle nicht angemesse. Jeder hat Schwachpunkte, das ist nur menschlich. Imponieren Sie dem Personaler dadurch, dass Sie sich Ihre Schwächen eingestehen und gleichzeitig erläutern, wie Sie daran arbeiten.

– Schwächen zukunftsorientiert erkennen

  • Wenn Ihr Englisch nicht mehr auf dem neusten Stand ist, Sie aber einen Sprachkurs absolvieren, können Sie damit durchaus Zielstrebigkeit beweisen: Sie haben Ihre Schwäche erkannt und gehen sie gezielt an. Es versteht sich von selbst, dass die Schwächen, die Sie nennen, nicht ausgerechnet die Voraussetzungen für den Job sein dürfen.

– Authentisch antworten

  • Alt, aber immer noch im Gebrauch sind Phrasen wie „ich arbeite zu hart“ oder „ich bin perfektionistisch“. Hierbei handelt es sich sozusagen um als Schwäche getarnte Stärken. Das durchschaut jeder Personaler und bestimmt hat auch jeder sie schon unzählige Male gehört. In der Bewerbung muss man zwar selbstbewusst auftreten, aber eben auch authentisch und selbstreflektiert.

Die richtige Antwort parat haben

Im Vorstellungsgespräch werden Sie mit Sicherheit nach Ihren individuellen Stärken und Schwächen gefragt. Warten Sie dabei nicht auf die ganz direkte Frage, sie kann durchaus auch so vom Personaler formuliert werden, dass die Wörter „Stärken und Schwächen“ gar nicht darin vorkommen. Die Antwort, die Sie auf die Frage danach vorbereitet haben, passt trotzdem!

Antworten Sie souverän und selbstsicher
Antworten Sie souverän und selbstsicher

„Wie lösen Sie Probleme?“ Diese Frage läuft auf die gleiche Antwort hinaus wie „was sind Ihre Stärken?“. Oder der Personaler fragt Sie, welche Eigenschaften Sie mitbringen, die für das Unternehmen wichtig sind.

Lassen Sie sich davon nicht aus dem Konzept bringen. Die Selbstbeschreibung läuft immer auf das gleiche Ziel hinaus: Der Personaler möchte herausfinden, ob Sie die gewünschte Mentalität für den Job mitbringen. Ob Sie dazu in der Lage sind, authentisch über sich selbst zu sprechen und ob Sie zukunftsorientiert denken. Und daraus resultiert dann natürlich, ob Sie der passende Kandidat für die ausgeschriebene Stelle sind.

Egal, wie die Frage formuliert wird: Wichtig ist, dass Sie authentisch antworten. Und das klappt am besten, wenn Sie gut vorbereitet sind.

von Pauline Bodinek
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