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Das Wasserbett: Was muss man beachten?
Wasserbetten sind ein beliebtes Luxusprodukt, das es inzwischen auch zu erschwinglichen Preisen gibt. Aber lohnt sich die Anschaffung der Extravaganz? Welche Nachteile gilt es zu beachten? Der BBX-Bettencheck.
von Gerrit Wustmann
Das Wasserbett: Was muss man beachten?
© supershabashnyi / iStock

Obwohl das Wasserbett wie wir es heute kennen erst in den Sechzigern von den USA aus als Hippie-Lifestyle die Welt eroberte, ist die Erfindung tatsächlich schon sehr alt. Bereits vor Jahrhunderten führten arabische Beduinen mit Wasser gefüllte Ledersäcke mit sich, die ihnen des Nachts als Schlafunterlage dienten – und das von der Tageshitze aufgewärmte Wasser wirkte in den kalten Wüstennächten wie eine Heizung. Zudem dienten sie als Transportmittel für Trinkwasser.

Wasserbett: Von der Wüste ins Schlafzimmer

Heute ist das Wasserbett ein extravagantes Luxusprodukt. Allerdings eines, das immer erschwinglicher wird. Das Wasserbett gilt als sehr gute Schlafunterlage, da sich die mit Wasser gefüllte Vinylmatratze optimal dem Körper anpassen kann und dadurch ergonomisch korrektes Liegen mit gerade Wirbelsäule ermöglicht. Das funktioniert aber nur, wenn man einiges beachtet. Denn ob man gut oder schlecht auf Wasser gebettet ist, hängt maßgeblich von der Füllmenge ab. Als Faustregel gilt: Je schwerer man ist, desto weniger Wasser sollte in die Matratze.

Laien machen bei der Befüllung viele Fehler. Daher sollte man bei der Anschaffung unbedingt den Aufbau-Service des Händlers in Anspruch nehmen, der von vielen kostenlos angeboten wird. Die Experten fragen dafür zum Beispiel die Liegegewohnheiten und das Körpergewicht ab und finden eher die passende Füllmenge. Diese kann man in den folgenden Tagen sanft variieren, bis man das Optimum gefunden hat. Schon ein Liter mehr oder weniger kann sich deutlich auf die Liegequalität auswirken. Und jeder Mensch hat andere Vorlieben. Wasserbetten-Fans mögen das free-flow-Gefühl, also eine Matratze, die nachschwingt. Andere werden dabei regelrecht seekrank und bevorzugen eine ruhige Matratze. Dies lässt sich über eingelegte Vliese regeln. Das allerdings muss vor der Befüllung passieren. Bevor man ein Bett kauft, sollte man also ausführlich probeliegen um herauszufinden, was man mag. Die Matratzen werden von den meisten Herstellern individuell auf Kundenwunsch ohne oder auch mit mehreren Vliesen gefertigt.

Wasserbetten benötigen Pflege

All das ist ein Service, der kostet, einen aber auch vor Enttäuschungen und unangenehmen Überraschungen bewahrt. Es gilt also, nicht am falschen Ende zu sparen. Bei Wasserbetten für unter 1500 Euro sollte man skeptisch sein, Angebote unter 1000 Euro taugen nur selten etwas. Gute Qualitätswasserbetten bekommt man ab ca. 2000 Euro. Aber auch bei günstigeren Angeboten braucht man sich nicht vor dem Wasserbetten-Klischee Nummer eins zu fürchten: Vor nassen Füßen. Das Kernelement des Bettes ist die Wassermatratze, und hier kommt es auf die Qualität der Schweißnaht an. Aber selbst wenn diese reißt oder die Matratze porös wird (was in der Regel auf falsche Pflege oder unsachgemäße Behandlung zurückzuführen ist) ist man vor einem Wasserschaden im Schlafzimmer geschützt. Denn die Matratze liegt in einer mit Vinyl bezogenen Schutzwanne, die eventuell Lecks auffängt.

Die Pflege ist dennoch ein wichtiges Stichwort. Ein bis zweimal im Jahr muss das Wasser mit so genanntem Conditioner angereichert werden, damit sich keine Algen, Bakterien oder Luftblasen bilden. Denn all das riecht nicht nur unangenehm, sondern greift auf Dauer das Vinyl an. Das Vinyl selbst muss regelmäßig mit speziellen Reinigungsmitteln behandelt werden, damit es nicht brüchig wird. Dies und die Matratzen-Heizung verursachen zusätzliche Kosten von ca. 100 bis 150 Euro im Jahr. Das gilt es vor der Anschaffung zu bedenken. Nicht geeignet sind Wasserbetten außerdem für Menschen, die leicht schwitzen. Denn da die Wassermatratze im Gegensatz zu andere Matratzen nicht luftdurchlässig ist, gibt es keine Atmungsaktivität nach unten. Dem kann man mit Matratzenauflagen teilweise entgegenwirken, gänzlich lässt sich das Problem aber nicht beheben. Ein anderes Problem, das rund ums Wasserbett immer mal wieder aufkommt, ist die Frage der Statik: Viele Menschen fürchten, dass ihr Haus das beträchtliche Gewicht nicht aushält. Diese Bedenken sind aber in aller Regel unbegründet. Moderne Häuser verkraften ein Wasserbett locker, zumal das Gewicht auf eine vergleichsweise große Fläche verteilt wird. Einen Statiker zu Rate ziehen muss man höchstens bei sehr alten Holzhäusern.

von Gerrit Wustmann

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