E-Plus, O2, Telekom oder Vodafone? Laut einer Untersuchung von Stiftung Warentest (6/2014) ist die Netzabdeckung bei jedem der Anbieter prinzipiell gut. Doch noch immer besteht ein deutlicher Unterschied zwischen Stadt und Land, die Netzabdeckung ist in der Stadt generell deutlich besser. Besonders auf dem Land zeigen sich die Leistungsunterschiede zwischen den Netzbetreibern.
Qualität der Telefonie
Ehemals Staatsmonopolist bietet die Telekom heute die beste Sprachtelefonie und das sowohl in der Stadt als auch auf dem Land. Wer in diesem Netz telefoniert muss sich so gut wie gar nicht mit Verbindungsabbrüchen oder fehlgeschlagenen Anrufversuchen herumschlagen.
Während die Unterschiede beim Verbindungsaufbau in der Stadt zwischen den vier Großanbietern marginal ist, müssen auf dem Land vor allem Vodafone-Kunden mitunter einen langen Atem haben, wenn sie telefonieren wollen: Rund 6 % der Anrufe brechen ab oder kommen gar nicht erst durch.
Doch wie sieht es aus mit der Sprachqualität? Denn was nützt eine gute Verbindung, wenn man den Gesprächspartner am anderen Ende kaum oder gar nicht versteht? Auch hier hat die Telekom die Nase vorne, muss sich den Podestplatz allerdings mit E-Plus teilen.
Unterwegs im Internet
Da inzwischen der Großteil der Deutschen ein Smartphone besitzt, geht der Anspruch an die Mobilfunknetze über die Telefonie heraus. Mobile Datenverbindung hat inzwischen eine elementare Bedeutung. Und in Hinblick auf die Internetverbindung kommt Stiftung Warentest hier zu einer anderen Rangfolge als bei der Telefonie. Zwar hat auch hier die Telekom die Nase vorne, doch folgt an zweiter Stelle nicht E-Plus, sondern Vodafone.
E-Plus und O2 bleiben hinter den beiden anderen Anbietern zurück, da die Ladezeiten von Webseiten auf dem Land bei ihnen wesentlich länger sind.
Neue Technik bringt Vorteile
Wer mit seinem Smartphone vor allem im Internet unterwegs ist, ist also am besten mit einem Tarif von Telekom oder Vodafone beraten. Beide Anbieter haben ihr LTE-Netz (Long Term Evolution) bereits weit ausgebaut. Kunden bekommen damit die neuste Funktechnik, die aufgrund geringer Reaktionszeit (sog. Latenzen) schnelles Surfen ermöglicht.
Anders als die vorangegangenen Mobilfunktechnik-Generationen GSM (Global System for Mobile Communication) und UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) laden die Seiten in einem LTE-Netz schneller, weil sie schneller auf Anfragen durch das Handy reagieren. Dateien lassen sich dadurch schneller laden.
Dass eine solide Internetverbindung aber nicht auf ein LTE-Netz angewiesen sein muss, zeigt E-Plus. Der Anbieter hat erst nach der Untersuchung von Stiftung Warentest angefangen sein LTE-Netz auszubauen und davor noch ausschließlich auf die Vorgängertechnik UMTS gesetzt.
Der vierte im Bunde – O2 – bedient die Internetverbindungen zwar zu einem guten Drittel auch über LTE-Netze, doch ein knappes Drittel läuft noch über GSM, d. h. über die älteste und damit auch langsamste der noch genutzten Mobilfunktechniken.
Surfen über Drittanbieter
Neben den vier großen Anbietern, gibt es auch Billiganbieter wie Congstar (Telekom), Fonic (O2) oder Simyo (E-Plus), die die Netze der vier großen mitnutzen. Doch egal, ob man direkt bei einem der großen Anbieter einen Vertrag hat oder aber über einen Drittanbieter telefoniert, laut Stiftung Warentest bekommen alle Kunden die gleiche Netzqualität.
Einen Unterschied hat der Test dennoch zutage gebracht: Nur bei der Telekom können Kunden von Drittanbietern auch die schnelle LTE-Verbindung nutzen. Bei O2 und Vodafone hingegen bleibt das LTE-Netz offensichtlich den Direktkunden vorbehalten. Eine Gleichbehandlung der Kunden gibt es nur, wenn die Verbindungen über GSM oder UMTS laufen.
Überblick Testsieger
Telefonie (Anteil der erfolgreichen Sprachverbindungen) | Internetverbindung (Durchschnittliche Ladedauer mobiler Webseiten; in Sek.) | |
Telekom (99 % Stadt; 98 % Land) | Telekom (6 Stadt; 6 Land) | Telekom (GUT 2,2) |
E-Plus (98 %; 95 %) | Vodafone (6; 6) | Vodafone (GUT 2,5) |
O2 (97 %; 95 %) | O2 (6; 9) | E-Plus (BEFRIEDIGEND 2,8) |
Vodafone (96 %; 93 %) | E-Plus (7; 9) | O2 (BEFRIEDIGEND 2,8) |
Quelle: Stiftung Warentest (6/2014) |