Vor wenigen Jahren – in der Anfangszeit des Solarbooms – war die eigene Solaranlage auf dem Dach eine kleine Goldgrube. Die Förderungen waren hoch. Doch diese Zeit ist vorbei. Staatliche Mittel wurden immer weiter zurückgeschraubt. Viele Anbieter der ersten Stunde mussten Insolvenz anmelden. Dennoch kann sich Photovoltaik lohnen. Ganz davon abgesehen, dass man seinen Strom selbst generiert, und das auch noch auf umweltfreundliche und weitestgehend CO2-neutrale Weise.
Sinkende Einspeisevergütung
Der Vorteil ergibt sich aus der so genannten Einspeisevergütung. Denn den Strom, den man nicht für den Eigenbedarf benötigt, kann man ins Stromnetz einspeisen und bekommt dafür Geld. Anfangs waren das noch beachtliche Summen. Im Jahr 2008 garantierte der Staat mehr als 46 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Seit 2012 sinkt die Pauschale beständig, weil politische Erwägungen dazu geführt haben, die Energiewende an anderer Stelle stärker zu subventionieren. Trotzdem ist das Modell weiter attraktiv, denn das EEG garantiert feste Vergütungen über einen Zeitraum von zwanzig Jahren. Nur eben längst nicht mehr so hoch wie zu Anfang. Stichtag ist jeweils die Installation einer Anlage. Die zu diesem Zeitpunkt bestehende Vergütungshöhe wird festgeschrieben.
Rendite einfach zu errechnen
Dadurch kann man gut rechnen. Man überschlägt, was die Photovoltaikanlage bei Installation und Wartung an Kosten verursacht. Dann errechnet man, wieviele Kilowattstunden Strom man im Durchschnitt jährlich produzieren wird und zieht davon den Eigenbedarf ab. Anhand der übrigen Summe lässt sich ersehen, ob und wann sich die Anlage amortisiert und ob und wieviel Geld man voraussichtlich mit ihr verdienen wird.
Vom Einzelfall abhängig
Nach dem Stand von April 2014 liegt die Einspeisevergütung pro Kilowattstunde noch bei maximal 13,28 Cent und sie fällt monatlich. Das bedeutet: Je eher man eine Photovoltaikanlage installiert, desto mehr Geld erhält man im Laufe der kommenden zwanzig Jahre noch. Ob sich das im Einzelfall rechnet hängt von den regionalen und baulichen Bedingungen ab sowie von der zu erwartenden Menge des Eigenbedarfs.
Wie teuer die Anlage wird hängt nicht zuletzt von der Beschaffenheit des Dachs ab und wie viel sie einbringt von seiner Lage und Ausrichtung. Es ist aber beispielsweise durchaus möglich, mit einer Solaranlage für knapp über 10.000, – € einen Umsatz von deutlich über 30.000 Euro zu erwirtschaften.
Viele Anbieter haben Rechner im Angebot, mit denen man schnell und bequem online eine Prognose über Kosten und Einnahmen unter individuellen Umständen ermitteln kann. Der zusätzliche Vorteil: So lassen sich auch Vergleiche anstellen.
Wer sich eine eigene Solaranlage nicht leisten kann, hat noch eine weitere Option: das eigene Dach vermieten. Es gibt Anbieter von Photovoltaik, die auf eigene Kosten Anlagen installieren und an den Besitzer des Daches Miete zahlen. Natürlich ist die Rendite hierbei deutlich geringer, aber lohnen kann es sich dennoch – und einen Beitrag für die Umwelt leistet man auch.