Zürich, Genf und New York sind Spitzenreiter
Bereits seit 1971 veröffentlicht das Schweizer Bankhaus UBS regelmäßig Studien unter dem Titel „Preise und Löhne“, in denen die Kaufkraft in ausgewählten Städten einem weltweiten Vergleich unterzogen wird. Von deutscher Seite aus sind Berlin, München und Frankfurt vertreten – die sich regelmäßig auf einer Ebene mit Amsterdam oder Wien im Mittelfeld bewegen. Schon deutlich teurer sind einige andere europäische Metropolen, wie beispielsweise Brüssel oder London, Paris, Mailand und Rom. Die eindeutigen Spitzenreiter unter den teuersten Städten dieser Welt sind neben Zürich Genf und New York – dort wird aber auch deutlich mehr verdient, als es in anderen Städten dieser Welt der Fall ist. Allerdings verschiebt sich das Ranking, werden Miete oder Lebenshaltungskosten in die Auswertung einbezogen.
Warenkorb in Berlin günstiger als in Frankfurt und München
Erstaunlicherweise kostet der untersuchte Warenkorb in der deutschen Hauptstadt weniger, als dies in München oder Frankfurt, die sich auf demselben Niveau bewegen, der Fall ist. Bei den Mieten verkehren sich die Vorzeichen: Hier führt München eindeutig die Rangliste unter den deutschen Kandidaten an, gefolgt von Frankfurt und Berlin. Bei den Löhnen sind weniger Unterschiede zu verzeichnen, wobei in Berlin weniger verdient wird, als dies in Frankfurt oder München der Fall ist. Trotzdem können sich die Einkommen in den deutschen Städte vor Paris und Mailand einordnen. Gegen die Schweizer Kandidaten Zürich und Genf hat Deutschland jedoch keine Chance: Dort sind die Löhne etwa doppelt so hoch. Werden noch die Sozialabgaben und Steuern hinzugezogen, klaffen die Daten noch weiter auseinander, da in der Schweiz weniger von den Löhnen abgeführt werden muss. Wird das Einkommen nur mit dem Warenkorb ins Verhältnis gesetzt, die Miete also außen vor gelassen, schneidet Deutschland nicht schlecht ab: Die Kaufkraft ist höher als beispielsweise in London, Paris oder Mailand. Hier spiegeln sich laut UBS die solide konjunkturelle Situation und der hohe Beschäftigungsgrad, aber eben auch die ausgesprochene Wettbewerbsfähigkeit wider.
Lohnniveau
Städte | brutto Zürich = 100 |
netto Zürich = 100 |
---|---|---|
Zürich | 100 | 100 |
Genf | 99,0 | 95,3 |
Luxemburg | 81,0 | 68,5 |
New York City | 76,1 | 70,5 |
Miami | 70,4 | 65,5 |
Kopenhagen | 70,2 | 40,0 |
Sydney | 68,4 | 59,1 |
Oslo | 66,8 | 56,7 |
Los Angeles | 66,6 | 62,2 |
Chicago | 64,9 | 59,6 |
Montreal | 58,9 | 55,2 |
Stockholm | 57,9 | 44,9 |
London | 57,5 | 51,0 |
Brüssel | 55,4 | 43,1 |
Toronto | 54,4 | 49,0 |
Tokio | 53,4 | 46,9 |
Aukland | 53,3 | 48,4 |
Dublin | 52,4 | 45,3 |
Wien | 52,2 | 49,2 |
Helsinki | 51,6 | 44,3 |
München | 51,5 | 48,1 |
Signifikante Veränderungen im Vergleich zu 2012
In erster Linie führt die UBS die Veränderungen im Wechselkurs als Ursache für die Verteuerung in den Schweizer Metropolen an: Seit der Abkopplung des Schweizer Franken vom Euro im Januar 2015 hat die Währung kräftig aufgewertet. Gleichzeitig spielt die Stärkung des US-Dollar eine ebenso wichtige Rolle wie der Einbruch beim Rubel oder den Währungen in den anderen Schwellenländern. Die Auswirkungen auf die Preisniveaus lassen sich direkt in der Rangfolge der jeweiligen Metropolen ablesen. Aber auch innerhalb von Deutschland gab es seit der letzten Auswertung im Jahr 2012 Verschiebungen: Berlin konnte im Vergleich zu Frankfurt und München eindeutig aufholen. Konnte sich die Hauptstadt Im Jahr 2012 in Bezug auf die Kaufkraft, die sich aus dem Verhältnis der Löhne und Preise ergibt, noch deutlich vor den Mitbewerbern positionieren, haben seither offenbar die Preise in Berlin stärker angezogen als die Einkommen. Interessant ist, dass eine Städtereise nach Berlin nach wie vor rund 25 Prozent günstiger ist, als eine ähnliche Reise nach Frankfurt. München führt auch hier das Ranking an.