Vor allem bei hohen Krediten, Krediten mit langer Laufzeit oder wenn Sie mehrere Kredite abzahlen, kann man mit einer Umschuldung viel Geld einsparen.
Der Grund dafür liegt darin, dass es über die Jahre zu einer Änderung der Konditionen für einen Kredit kommen kann. Ein wichtiger Faktor ist hier die Zinsentwicklung. So kann es gut sein, dass man nach einigen Jahren einen Kredit zu deutlich besseren Bedingungen bekommt. Möglicherweise auch, weil sich die persönlichen Rahmenbedingungen geändert haben, weil man beispielsweise eine Gehaltserhöhung bekommen hat.
Anstatt dann weiterhin die hohen Kosten des laufenden Kredits zu zahlen, kann man den Kredit umschulden.
Kredit umschulden und Geld sparen
Mit einem Umschuldungskredit haben Sie die Möglichkeit, einen Kredit deutlich günstiger zu bedienen als zuvor.
Wenn Sie einen Kredit umschulden möchten, müssen Sie einen neuen Kredit aufnehmen, um mit diesem Geld den bisherigen Kredit abzulösen.
Was zunächst einmal unsinnig klingen mag, kann durchaus sinnvoll sein. Denn wenn für den neuen Kredit günstigere Zinsen anfallen als für den alten, lassen sich auf diese Weise Kosten einsparen.
Freie Wahl für Umschuldungskredit
Bei welcher Bank Sie den neuen Kreditvertrag abschließen, ist dabei übrigens völlig egal. Sie sind nicht an Ihre alte Bank gebunden, bei der Sie Ihren bisherigen Kredit laufen haben.
Wenn Sie auf der Suche nach einem günstigen Umschuldungskredit sind, ist es sinnvoll mithilfe eines Kredit Vergleichs zunächst mehrere Angebote einzuholen. Durch den Vergleich mehrerer Kreditgeber können Sie das Angebot finden, das für Sie am besten passt.
Einen Kredit umschulden – so funktioniert’s
Wenn Sie einen Kredit umschulden, geht es immer darum, die finanzielle Belastung zu minimieren. Folgende Schritte sind dafür notwendig:
Schritt 1:
Vor einer Umschuldung steht zunächst einmal eine Finanzaufstellung bzw. eine Ermittlung der Restschuld. Wenn Sie nur einen Kredit ablösen möchten, ist die Restschuld schlicht der noch offene Kreditbetrag.
Wer mehrere Kredite laufen hat, hat aber auch die Möglichkeit für eine Umschuldung sämtliche bestehende Kredite zu bündeln und auch einen überzogenen Dispo zu begleichen. In einem solchen Fall ergibt sich die Höhe der Restschuld aus der Summe aller offenen Kredite. Zusätzlich zur Restschuld kann noch eine Vorfälligkeitsentschädigung kommen. Diese muss einkalkuliert werden, um die Summe für den Ablösekredit zu ermitteln.
Schritt 2:
Den passenden Kredit für die Umschuldung finden Sie, indem Sie möglichst viele Anbieter miteinander vergleichen. Geben Sie für den Vergleich die von Ihnen ermittelte Kreditsumme ein.
Wichtig ist, bei dem Vergleich immer den effektiven Jahreszins zu berücksichtigen, denn dieser beinhaltet sämtliche Kosten des Kredits. Es lohnt sich aber auch bei Ihrer alten Bank nach einem Umschuldungskredit zu fragen. Da die Bank Sie nicht als Kunden verlieren möchte, bemüht man sich in der Regel sehr, einen neuen Kredit mit günstigen Konditionen anzubieten. Diesen sollten Sie jedoch auf jeden Fall noch mit weiteren Angeboten vergleichen.
Schritt 3:
Haben Sie einen Kredit gefunden, der bessere Konditionen bietet, müssen Sie diesen nur noch beantragen.
Schritt 4:
Nach der Bewilligung des günstigeren Kredits können Sie Ihren bisherigen Kredit kündigen und umgehend komplett tilgen. Der neue Kredit wird dann in Raten über die vereinbarte Laufzeit bedient.
Ob eine Kündigung notwendig ist, ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Häufig reicht es jedoch, den Kredit vollständig zu tilgen, dies wird von den meisten Banken automatisch als Kündigung verstanden.
Diese Punkte müssen Sie bei einer Umschuldung berücksichtigen
Bei der Suche nach einem Umschuldungskredit ist es wichtig als Verwendungszweck Umschuldung anzugeben. Damit informieren Sie die Bank darüber, dass Sie nicht noch zusätzlich Geld brauchen, sondern dass Sie nur bereits bestehende Kredit begleichen möchten. So erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass der Umschuldungskredit bewilligt wird. Denn insbesondere, wenn Sie bereits mehrere Kredite bedienen, wird Ihre Bonität schlechter bewertet und Sie haben geringere Chancen auf einen weiteren Kredit.
Viele Banken bieten einen Kreditwechselservice an. Um ihn nutzen zu können, müssen Sie der Bank, die Ihnen den Umschuldungskredit gibt, eine Ablösevollmacht ausstellen. Diese Vollmacht berechtigt die Bank dazu, sämtliche Altkredite abzulösen. Auf diese Weise können Sie sich eine Menge Arbeit sparen und sicher sein, dass Sie nicht etwas Wichtiges übersehen oder vergessen haben.
Die Vorteile einer Umschuldung
Geld sparen | Wenn Sie einen Kredit mit schlechten Konditionen mit einem neuen Kredit zu günstigen Konditionen ablösen, können Sie Ihre Schuldlast zum Teil enorm senken. |
Bonität verbessern | Je weniger Kredit bedient werden müssen, umso besser fällt die Bonitäts-Bewertung durch Auskunfteien wie die Schufa aus. |
Raten neu bestimmen | Wenn Sie einen Umschuldungskredit abschließen, werden die monatlichen Raten neu bestimmt. Sie können diese also an Ihre aktuelle finanzielle Situation anpassen. Wenn Sie sich für niedrigere Raten entscheiden, haben Sie eine längere Laufzeit, aber eine geringere monatliche Belastung und dadurch einen größeren finanziellen Spielraum. Bei höheren Raten verkürzt sich die Laufzeit des Kredits und Sie sind schneller schuldenfrei. |
Kredite bündeln | Mit einem Umschuldungskredit lassen sich mehrere Kredite gleichzeitig ablösen. Das schafft eine bessere Übersichtlichkeit der finanziellen Verpflichtungen und wirkt sich positiv auf Ihre Bonität aus. |
Vorfälligkeitsentschädigung berücksichtigen
Wenn Sie einen laufenden Kredit vor Ende der vorgesehenen Laufzeit komplett tilgen, kann die alte Bank eine Vorfälligkeitsentschädigung verlangen. Diese ist eine Art Entschädigung, da Sie ja durch die vorzeitige Rückzahlung des Kredits die Zahlung von Zinsen umgehen und die Bank so weniger Geld bekommt.
Vorfälligkeitsentschädigung ist gesetzlich geregelt
Die Höhe der Vorfälligkeitsentschädigung kann nicht frei von der Bank festgelegt werden, sondern ist gesetzlich geregelt. Für Ratenkredite gilt:
- Bei einer Restlaufzeit von über einem Jahr darf maximal 1 % der Restschuld als Vorfälligkeitsentschädigung verlangt werden.
- Beträgt die Restlaufzeit weniger als zwölf Monate, darf die Vorfälligkeitsentschädigung maximal 0,5 % der Restschuld betragen.
Diese Regelung betrifft allerdings nur Kredite, die nach dem 11. Juni 2010 abgeschlossen wurden. Für Kredite, die bereits vor diesem Datum aufgenommen wurden, gelten die vertraglichen Vereinbarungen bezüglich der Vorfälligkeitsentschädigungen.
Das müssen Sie bei einer Umschuldung beachten
Um herauszufinden, ob eine Umschuldung für Sie infrage kommt, müssen Sie zunächst einmal prüfen, ob Sie den Kredit überhaupt vorzeitig ablösen dürfen.
Im Grunde genommen kann aber jeder Konsumkredit umgeschuldet werden. Auch bei einem Dispokredit ist das problemlos möglich und in den allermeisten Fällen aufgrund der hohen Zinsen auch sinnvoll.
Unter Umständen kann es sich auch lohnen, für die Ablösung der Baufinanzierung ein neues Darlehen aufzunehmen. In diesem Fall gilt es allerdings zu berücksichtigen, dass eine vorzeitige Ablösung nur zu einem bestimmten Zeitpunkt möglich ist. Innerhalb der von Ihnen gewählten Zinsbindungsfrist sollten Sie von einer Umschuldung absehen. Denn in einem solchen Fall kann die Bank eine sehr hohe Vorfälligkeitsentschädigung verlangen.
Sonderregelungen bei der Baufinanzierung
Die Vorfälligkeitsentschädigung für Baufinanzierungen ist nicht gesetzlich geregelt. Auch hier müssen Sie sich im Vertrag informieren, welche Kosten anfallen.
Grundsätzlich gilt bei Baufinanzierungen: Eine Vorfälligkeitsentschädigung darf nur in den ersten zehn Jahren während der Zinsbindung verlangt werden. Läuft das Darlehen länger, haben Sie nach zehn Jahren immer das Recht, den Vertrag mit einer Kündigungsfrist von sechs Monaten zu beenden.
Wann sich eine Umschuldung lohnt
Bei der Frage, ob sich eine Umschuldung lohnt, spielen drei Faktoren eine zentrale Rolle:
- Restschuld: Wieviel Geld schulden Sie noch der Bank?
- Laufzeit: Wie lange läuft der Kredit noch?
- Zinssatz: Welchen Zinssatz zahlen Sie für Ihren Kredit?
Als Faustformel gilt: Je länger die Laufzeit und je höher die Restschuld, umso mehr können Sie mit einer Umschuldung sparen.
Bei einer geringen Restschuld und einer geringen Laufzeit haben Sie kaum Möglichkeiten wirklich zu sparen. Denn häufig verlangen Banken sowohl einen Mindestbetrag als auch eine Mindestlaufzeit für einen Kredit. Und einen höheren Kredit aufzunehmen als Ihre Restschuld beträgt, ist kaum sinnvoll.
Mit einer Umschuldung den Dispokredit ablösen
Im Prinzip können Sie immer einen Kredit umschulden, wenn Sie mit einem anderen Kredit günstigere Konditionen bekommen. Es gibt allerdings einige Situationen, in denen eine Kreditumschuldung besonders sinnvoll ist.
Zum Beispiel gilt das für die Ablösung des Dispokredits. Vor allem wenn Sie immer wieder oder gar über Monate hinweg im Dispo sind, lohnt es sich, einen Kredit aufzunehmen, um die Dispo-Schulden zu begleichen. Da für einen Dispokredit extrem hohe Zinsen berechnet werden, lohnt die Umschuldung in diesem Bereich ganz besonders. Der Zinssatz für einen Dispo liegt im Durchschnitt weit über dem Zinssatz für einen Ratenkredit.
Kredite bündeln und monatliche Rate festlegen
Ein weiterer Vorteil, wenn Sie einen bestehenden Kredit umschulden, liegt darin, dass Sie mit einem günstigen Kredit auch mehrere alte Kredite zusammenfassen und vorzeitig abzahlen können. Das ist nicht nur sinnvoll, weil es Ihre finanzielle Situation übersichtlicher macht und Sie Ihre Schulden besser im Blick haben, sondern auch, weil Sie beim Abschluss eines Umschuldungskredits die monatliche Rate wieder neu bestimmen und Ihrer aktuellen finanziellen Situation anpassen können.
Zusätzlich wirkt sich die Ablösung mehrerer Kredite durch einen einzelnen Kredit auch positiv auf Ihre Bonität aus. Der Grund ist ganz simpel: Je mehr Kredite Sie aktuell laufen haben, umso schlechter wird Ihre Bonität von Auskunfteien wie der Schufa eingestuft und umso geringer ist die Chance, einen weiteren Kredit abschließen zu können.
Den passenden Kredit für die Umschuldung finden
Für die Suche eines neuen Kredits empfiehlt sich ein Kreditvergleich, damit Sie die Angebote möglichst vieler Kreditgeber nebeneinanderstellen können.
Das Hauptaugenmerk sollte bei einem Kreditvergleich auf dem Effektivzins (auch effektiver Jahreszins) liegen. Denn nur dieser zeigt die tatsächlichen Kosten an, die für den Kredit anfallen.
Online Kredit Vergleich durchführen
Mit dem Kreditrechner von BBX können Sie schnell und einfach einen passenden Kredit für Ihre Umschuldung finden. Wichtig sind dafür zunächst nur drei Angaben:
- Höhe des gewünschten Kredits
- Laufzeit
- Auswahl des Verwendungszwecks: „Kreditablösung“
Sie bekommen dann die Konditionen mehrerer Kreditgeber angezeigt. Wenn Sie ein Angebot finden, das für Sie passend ist, können Sie sich ganz unkompliziert von dem Anbieter ein kostenloses und unverbindliches Kreditangebot zusenden lassen, das auf Ihre persönliche Situation zugeschnitten ist.
Häufige Fragen zur Umschuldung
Die Umschuldung eines Kredits lohnt sich, um die bestehende Restschuld mit weniger Zinsen und zu besseren Konditionen zurückzuzahlen. Für die Umschuldung sind folgende Schritte erforderlich:
- Ermitteln Sie die Restschuld, die Sie mit dem Umschuldungskredit begleichen möchten.
- Finden Sie einen Umschuldungskredit. Die günstigsten Kredite finden Sie am besten mithilfe eines Online Kredit Vergleichs. Bei der Suche nach einem neuen Kredit ist es wichtig als Verwendungszweck Umschuldung anzugeben.
- Überprüfen Sie, welche Ersparnis möglich ist, wenn Sie einen Umschuldungskredit ausnehmen. Berücksichtigen Sie dabei immer, dass möglicherweise noch eine Vorfälligkeitsentschädigung für den bisherigen Kredit geleistet werden muss.
- Haben Sie einen passenden Kredit gefunden, können Sie diesen beantragen und nach Bewilligung den laufenden Kredit kündigen und restlos tilgen.
Im Prinzip kann jeder Konsumkredit umgeschuldet werden. Besonders lohnenswert ist darüber hinaus die Umschuldung des Dispokredits. Denn für den Dispo erheben die Banken extrem hohe Zinsen.
Eine Sonderstellung hat eine Baufinanzierung. Hier ist eine Umschuldung während der vereinbarten Zinsbindung nicht möglich bzw. extrem teuer. Spätestens nach zehn Jahren können Sie aber auch eine Baufinanzierung problemlos umschulden.
Die Umschuldung eines Autokredits ist problemlos möglich. Berücksichtigen müssen Sie dabei nur, dass die Banken in der Regel den Zulassungsbescheid Teil II (Fahrzeugbrief) als Sicherheit behalten. Bei einer Umschuldung muss dieser auf die neue Bank bzw. den neuen Kreditgeber umgeschrieben werden, sofern dieser das Auto als Sicherheit verlangt. Ist das nicht der Fall, müssen Sie den Zulassungsbescheid auf sich überschreiben lassen.
Da die meisten Banken eine Vorfälligkeitsentschädigung erheben, wenn ein Kredit vor Ende der Laufzeit getilgt wird, muss diese in die Kalkulation einfließen.
Wie hoch diese Entschädigung sein darf, ist jedoch gesetzlich geregelt und darf maximal 1 % der Restschuld betragen. Liegt die Restlaufzeit bei zwölf Monaten oder weniger, darf sie maximal bei 0,5 % der Restschuld liegen.
Berücksichtigen Sie allerdings, dass es bei Baufinanzierungen keine gesetzliche Regelung gibt. Die Höhe der Vorfälligkeitsentschädigung hängt davon ab, was vertraglich vereinbart wurde.
Grundsätzlich lohnt eine Umschuldung, sobald der Umschuldungskredit inklusive der Vorfälligkeitsentschädigung weniger kostet als der alte Kredit.
Eine Umschuldung lohnt auch, wenn Sie inzwischen mehr Geld haben und in der Lage sind, höhere monatliche Raten zu leisten. Denn je kürzer die Laufzeit, umso weniger Zinsen fallen an.
Außerdem gilt zu prüfen, ob Sie evtl. für eine teure Restschuldversicherung bezahlen, auf die Sie inzwischen verzichten können. Auch dann sollten Sie einen neuen Kreditvertrag abschließen und sich diese Zusatzkosten sparen.
Die besten Angebote finden Sie vor allem bei einem Online Kredit Vergleich. Auf diese Weise können Sie ganz unkompliziert mehrere Angebote miteinander vergleichen und das für Sie am besten passende Angebot wählen.
Es kann auch sinnvoll sein, zusätzlich noch ein Kreditangebot bei Ihrer alten Bank einzuholen. Diese ist in der Regel sehr um gute Konditionen bemüht, um Sie als Kunden zu halten.
Einen Umschuldungkredit können Sie bei Ihrer Hausbank abschließen oder bei einer neuen Bank. Sie sind für einen Umschulungskredit an keinen Anbieter gebunden, sondern können sich für den Kreditgeber entscheiden, der Ihnen das beste Angebot unterbreitet.