Da gibt es beispielsweise die klassische Variante der Riester-Rente – die private Rentenversicherung. Besonders Ältere und weniger risikofreudige Sparer sollten sich für dieses geförderte Produkt entscheiden. Im Gegensatz dazu steht die Rentenversicherung mit Fonds. Diese eignet sich für alle, die bereit sind, ein etwas höheres Risiko einzugehen. Dafür hat sie aber auch die Chance auf höhere Rendite.
Wir stellen die unterschiedlichen geförderten Anlageformen vor. Sie werden sehen: Egal, ob sicherer Sparer oder risikofreudiger Anleger – bei der Riester-Rente ist für jeden etwas dabei.
Private Riester-Rentenversicherung
Die private Rentenversicherung ist die klassische Form der Riester-Rente. Wer sich dafür entscheidet, bekommt derzeit 1,75 % als Garantiezins auf den Sparanteil Ihres Beitrags und eine feste Zusage für eine Mindestrente.
Aber Vorsicht: Bevor ein Anbieter das Geld anlegt, zieht er die Kosten für den Vermittler und andere Abschlusskosten vom Guthaben ab.
Ideal für Vorsichtige
Die Rentenversicherung lohnt sich besonders für Sparer, die zwischen 40 und 50 Jahre alt sind, oder für diejenigen, die bereits bei Vertragsabschluss wissen wollen, wie hoch ihre Rente mindestens sein wird. Sie gehören zu dieser Sorte Sparer und setzen auf Sicherheit? Dann liegen Sie mit einer Rentenversicherung genau richtig.
Klar – hohe Rendite kann man von einer privaten Rentenversicherung nicht erwarten. Aber wenn es um eine solide Grundlage für die Altersvorsorge geht, ist die private Rentenversicherung, die jeder Bürger im Rahmen der Riester-Rente abschließen kann, fast schon ideal.
Denn so erhält der Sparer nicht nur seine eingezahlten Beiträge und die staatlichen Zulagen, sondern bekommen auch noch eine garantierte Mindestrente. Und das ist ja schon eine ganze Menge.
Allerdings gibt es auch da Unterschiede. Denn das Geld wird je nach Anbieter unterschiedlich angelegt. Vergleichen Sie also vor Abschluss eines Vertrages die verschiedenen Angebote!
Anbieterwechsel sind erlaubt
Wenn Sie bereits eine Riester-Rentenversicherung haben und Ihren Anbieter wechseln wollen, dürfen Sie das laut Gesetz tun. Das kann aber mit recht hohen Kosten verbunden sein. Denn mancher Anbieter verlangt zum Abschied noch einmal Wechselkosten von seinen Kunden.
Überlegen Sie sich daher gut, ob Sie wirklich wechseln wollen, und machen Sie einen kostenlosen Anbietervergleich für Ihre Rentenversicherung.
Riester-Rentenversicherung mit Fonds
Nur wer etwas mehr riskieren (und gewinnen) will, sollte sich – im Gegensatz zur privaten Rentenversicherung mit der garantierten Mindestrente-, für die Rentenversicherung mit Fonds entscheiden.
Der Vorteil gegenüber einer klassischen Rentenversicherung ist, dass bei der Rentenversicherung mit Fonds eine höhere Rendite winkt. Allerdings muss jeder Sparer unter Umständen mit zwischenzeitlichen Verlusten rechnen.
Mehr Risiko, aber geringe Fallhöhe
Und so schlimm ist es mit dem höheren Risiko dann auch nicht. Denn bei der Riester-Rente ist immerhin sichergestellt, dass zumindest die Beiträge, die während der Ansparphase geleistet wurden, sicher sind. Und dann gibt es ja auch noch die staatlichen Zulagen, von denen der Anleger profitieren kann, und die teilweise recht attraktiven Steuerersparnisse.
Sie wollen das höhere Risiko in Kauf nehmen? Dann sollten die Einzahlungen auf jeden Fall auf möglichst viele Fonds verteilt werden. Damit lassen sich zu hohe Verluste vermeiden. Und der Sparer muss selbst die höheren Kosten für die Rentenversicherung mit Fonds tragen. Auch diesen Aspekt sollte man nicht außer Acht lassen.
Desgleichen kann auch ein Anbieterwechsel wegen hoher Wechselkosten recht teuer werden. Deshalb sollten Sie vor Abschluss eines Vertrages die verschiedenen Anbieter unbedingt vergleichen.
Wer das Glück hat, einen guten Anbieter zu finden, der die Beiträge geschickt anlegt, steht am Ende mit einer Rentenversicherung mit Fonds oft besser da als ein Riester-Sparer, der mit seiner klassischen privaten Rentenversicherung auf Nummer Sicher gegangen ist.
Riester-Rente Fondssparplan
Die Riester-Rente bietet einen Fondssparplan als gefördertes Produkt, dieser bietet die Möglichkeit zu besten Renditechancen.
Anleger können mit einem Riester-Fondssparplan von den Chancen an den Aktienmärkten profitieren, müssen allerdings berücksichtigen, dass bei einem Kurseinbruch möglicherweise hohe Verluste entstehen.
Kein Totalverlust möglich mit Fondssparplan
Zu einem Totalverlust kann es mit einem Fondssparplan nicht kommen, da mit Abschluss einer Riester-Rente garantiert wird, dass bei Rentenbeginn zumindest die eigenen Einzahlungen und die staatlichen Zulagen zur Verfügung stehen. Somit ist das eingezahlte Kapital mit einem Fondssparplan sicher, da die Anbieter garantieren müssen, dass bei Rentenbeginn wenigstens das Geld ausbezahlt wird, das eingezahlt wurde. Daher werden die Beiträge nicht ausschließlich in Aktien angelegt, sondern fließen gleichzeitig in Renten-, Geldmarkt- und Garantiefonds und/oder Deckungskapital.
Nichtsdestotrotz bietet sich ein Fondssparplan vor allem für Jüngere an, bei denen es noch keine signifikanten Konsequenzen hat, wenn die Anlage während der Ansparphase auch mal ins Minus rutscht.
Wird ein statisches Konzept verfolgt, wird gegen Ende der Ansparphase das meiste Geld in sichere Geldanlagen investiert.
Bei einem dynamischen Konzept ist die Strategie von der Situation an der Börse und von der Restlaufzeit desRiester-Vertrages abhängig. Das eingezahlte Geld fließt so entweder in renditeträchtige Aktien oder in sichere Geldanlagen.
Für den Erfolg des Fondssparplans ist es ausschlaggebend, welche Anlagestrategie der Anbieter verfolgt und wie er die Renditechancen vergrößert.
Riester-Rente Banksparplan
Ein Riester-Banksparplan bietet dem Sparer eine sichere Verzinsung, allerdings ergeben sich hier nur mäßige Renditechancen.
Diese Anlageform der Riester-Rente eignet sich ganz besonders für Sparer ab 50 Jahren, die sichere Erträge wollen und deren Ansparphase nicht mehr allzu lange dauert. Hier profitiert der Sparer von Zinserträgen, die sich in der Auszahlungsphase auf seine monatlich garantierte Rente auswirken werden.
Aber auch für jüngere Sparer kann ein Banksparplan durchaus interessant sein. Besonders dann, wenn eine selbstgenutzte Immobilie gebaut oder gekauft werden soll. Für solche Pläne kann man das Geld aus dem Banksparplan später nutzen.
Die Renditen sind allerdings nur mäßig. Diese orientieren sich an der Entwicklung der Kapitalmarktzinsen. Dafür ist ein Banksparplan aber auch so gut wie risikofrei, weil er eigentlich gar nicht ins Minus rutschen kann.
Wohn-Riester: die Riester-Immobilienförderung
Der Wohn-Riester eigent sich für diejenigen, die in den nächsten Jahren eine eigene Immobilie kaufen oder bauen möchten.
Im Grunde funktioniert der Wohn-Riester wie ein herkömmlicher Bausparvertrag. Wie bei jedem Immobilienkredit zahlt der Kreditnehmer Raten aus Zins und Tilgung.
Der Vorteil bei einem Riester-Darlehen ist, dass Anleger für die Tilgung staatliche Zulagen und zusätzliche Steuerersparnisse wie bei einem Riester-Sparvertrag erhalten.
D. h. es werden ein paar Jahre Sparraten auf einen Riester-Bausparvertrag eingezahlt um dafür später einen besonders günstigen Kredit zu bekommen.
Anbietervergleich lohnt sich bei Wohn-Riester
Bedingung für den Wohn-Riester ist, dass die Immobilie nach 2007 gebaut oder gekauft wurde und vom Investor selbst genutz wird. Außerdem muss das Darlehen spätestens bis zum 67. Geburtstag zurückgezahlt werden.
Auch für eine selbstgenutzte Immobilie in jedem Land der Europäischen Union gibt es Riester-Zulagen, vorausgesetzt, dass m entsprechenden Land der Hauptwohnsitz oder Lebensmittelpunkt ist und die Immobilie nicht als Ferienhaus genutzt wird.
Wie bei allen geförderten Produkten ist auch beim Wohn-Riester ein Vergleich der verschiedenen Anbieter sinnvoll. Laut Stiftung Warentest liegen die Ersparnisse eines Riester-Darlehens gegenüber einer herkömmlichen Immobilienfinanzierung zwischen 12.600,- € und 51.500,- €.
Riester-Rente und Berufsunfähigkeitsversicherung
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung lässt sich mit einer Riester-Rente kombinieren. Zum einen stockt man so die Altersvorsorge auf, und zum anderen ist man selbst und die Familie für den Fall, dass man den Beruf nicht mehr ausüben kann, abgesichert.
Der Vorteil gegenüber einer “normalen” Berufsunfähigkeitsversicherung liegt auf der Hand: Wer die Berufsunfähigkeitsversicherung mit der Riester-Rente kombiniert, erhält für beide Vertragsbestandteile die staatliche Riester-Förderung.
Staatliche Förderung auch für Kombinationsprodukt
Und so funktioniert die Riester-Rente in Kombination mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung: Man zahlt ganz normal die Beiträge zur Riester-Rente. Dabei sollte man lediglich bedenken, dass die monatliche garantierte Rente etwas geringer ausfallen wird, weil ja ein Anteil der Beiträge in den Risikoschutz in Form der Berufsunfähigkeitsversicherung fließen.
Wichtige Bedingungen
Lediglich 15 % der Gesamtaufwendungen für die kombinierte Versicherung dürfen übrigens in die Berufsunfähigkeitsversicherung fließen. Wenn der Prozentsatz höher liegt, kann man keine staatliche Förderung mehr dafür erhalten.
Noch einen weiteren Punkt sollte man nicht außer Acht lassen: Für den Fall, dass man tatsächlich berufsunfähig wird und die Berufsunfähigkeitsversicherung in Anspruch nehmen muss, hat man keinen Anspruch mehr auf Riester-Förderung. Sprich: Im Falle einer Erwerbsunfähigkeit gilt man nicht mehr als unmittelbar förderberechtigt. Wer allerdings “nur” mittelbar förderberechtigt ist, kann weiterhin von staatlichen Zulagen und Steuerersparnissen profitieren. Auch wenn man die Berufsunfähigkeitsversicherung bereits ausbezahlt bekommt.
Übrigens: Wer statt einer Berufsunfähigkeitsversicherung lieber eine Hinterbliebenenrente vereinbaren will, kann eine solche ebenfalls mit der Riester-Rente kombinieren. Man bekommt dann dafür – genauso wie im Falle der Berufsunfähigkeitsversicherung – die staatliche Förderung der Riester-Rente.
Riester-Produkte – was ist zu empfehlen?
Die Notwendigkeit der privaten Altersvorsorge ist unumstritten. In diesem Zusammenhang kennt jeder den Begriff Riester-Rente. Stellt man allerdings die Frage, was sich dahinter verbirgt, beginnt die große Unsicherheit.
Zur Orientierung für Sparer wird die Riester-Rente regelmäßig von öffentlichen und privaten Institutionen einem umfassenden Check unterzogen.
Wie lauten die Ergebnisse der Checks?
Die deutschen Sparer prüfen Angebote inzwischen genauer und schließen langfristige Verträge erst nach reiflicher Überlegung ab. Immer noch sind zwei Drittel aller Riester-Verträge Versicherungsverträge, wenngleich es außer der Rentenversicherung auch Bank- und Fondssparpläne sowie den Wohn-Riester zur Auswahl gibt.
Obwohl die Riester-Rente noch keine lange Historie am Markt für Finanz-Produkte hat, wird bereits die Beitragszahlung jedes fünften Vertrages ruhend gestellt. Anleger setzen aus Angst vor Inflation wieder mehr auf das Eigenheim.
Sind die Bedenken berechtigt?
Private Altersvorsorge ist nicht nur Geringverdienern zu empfehlen und rechnet sich nicht nur für sie. Gerade diese Gruppe profitiert durch die Riester-Rente insbesondere von der staatlichen Grundzulage und den Kinderzulagen, weil im Verhältnis dazu ihr eigener Einzahlungsbeitrag relativ gering ist. Die angesparten Guthaben sind außerdem Hartz IV-sicher.
Der Riester-Sparer erhält garantiert mindestens seine Einzahlungen und die staatlichen Zuschüsse obendrauf, sofern er die Laufzeit des Vertrages einhält.
Wie jedes andere Finanzprodukt haben Riester-Verträge jedoch Kosten. Besonders ins Gewicht fallen diese bei der Fondspolice, da die Kosten komplett auf die ersten 5 Jahre verteilt werden. Die Höhe der Vertriebs- und Verwaltungskosten hat einen großen Anteil an den unbefriedigenden Renditen mancher Riester-Rentenversicherungen.
Welche Variante der Riester-Rente infrage kommt, sollte anhand der eigenen Risikobereitschaft gecheckt werden. Ein ausführlicher Check der Tarifmerkmale hilft dabei.
Fazit
Für jeden Bedarf gibt es eine Riester-Variante. Niemand sollte die Möglichkeit der privaten Altersvorsorge mit staatlichen Förderungen ungenutzt lassen.
Jedoch ist eine qualifizierte Beratung und ein ausführlicher Check der Riester-Angebote im Vergleich zu anderen Produkten der privaten Altersvorsorge wie Immobilien und Aktien unerlässlich. Die Kosten der Finanz-Produkte sollten genau verglichen werden.