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Die Risiken eines Ratenkredits
Finanzielle Engpässe lassen sich gut durch einen Ratenkredit überbrücken. So dass man sich auch bei einer vorübergehenden Ebbe im Portemonnaie größere Wünsche erfüllen kann.
von Charlotte Ruzanski
Die Risiken eines Ratenkredits. Diese Risiken bestehen bei einem Ratenkredit
© AndreyPopov / iStock

Doch ganz risikofrei ist ein solches Darlehen nicht und sollte nur nach einer wohlüberlegten Risiko-Nutzen-Abwägung in Anspruch genommen werden.

Tatsächlich rutschen viele Verbraucher durch Ratenkredite in die Schuldenfalle, aus der sie aus eigener Kraft nicht mehr herauskommen. Denn auch, wenn die regelmäßigen Raten in der Planung berücksichtigt werden, vergessen viele Kreditnehmer, Faktoren wie steigende Mieten oder Nebenkostennachzahlungen in ihre Kalkulation miteinzubeziehen.

Risiken für den Kreditnehmer

Die Bedingungen für einen Kredit sind in der Regel so gestaltet, dass in erster Linie das kreditherausgebende Institut einen finanziellen Vorteil daraus schöpft. Daher fallen sie meistens nicht besonders verbraucherfreundlich aus. Deshalb ist es unter anderem sehr wichtig, den effektiven Zinssatz des Ratenkredits zu kennen, um böse Überraschungen zu verhindern. Dieser umfasst nämlich alle Kosten und Nebenkosten.

Zudem ist es oftmals verlockend, eine lange Laufzeit zu vereinbaren, da die Raten dadurch besonders niedrig ausfallen. Gerade bei einem Ratenkredit, der vorzugsweise für Neuanschaffungen im Haushalt aufgenommen wird, lohnt sich das jedoch nicht. Denn es kann zu der Situation führen, dass Sie als Verbraucher länger für ein Produkt zahlen, als Sie es nutzen.

Die größten Risiken entstehen für den Kreditnehmer jedoch bei einer allgemeine Verschlechterung seiner wirtschaftlichen Lage sowie durch eine zu optimistische Planung. Diese beiden Faktoren können in eine Überschuldung führen, die letztendlich in einem Verbraucherinsolvenzverfahren enden kann. Vor diesem letzten, endgültigen Schritt kann sich der Verbraucher mit einer Restschuldversicherung absichern, die bei Arbeitslosigkeit, schwerer Krankheit oder im Todesfall greift. Doch auch dies ist ein weiterer Kostenpunkt, der gut bedacht sein mag. Gerade bei kleineren Krediten ist eine Restschuldversicherung oftmals überflüssig. Prinzipiell ist das Gespräch bei einer Schuldnerberatungsstelle empfehlenswert, hier wird der Verbraucher über Auswege aus der Überschuldung aufgeklärt.

Risiken für den Kreditgeber

Das Risiko liegt aber nicht allein beim Kreditnehmer. Vielmehr ist ein Ratenkredit für beide Seiten mit einigen Unsicherheiten verbunden:

Der Kreditgeber muss immer das Risiko einkalkulieren, dass ihm vor Vertragsabschluss wichtige Informationen vorenthalten wurden. Ist ein Schuldner aus diesem Grund nicht in der Lage, den Kredit zurückzuzahlen, kann der Kreditgeber sein gesamtes Kapital verlieren. Dasselbe gilt auch für Situationen, in denen der Kreditnehmer aufgrund einer Verschlechterung seiner wirtschaftlichen Situation nicht mehr in der Lage ist, seine Schulden zu begleichen. Die meisten Kreditgeber versuchen sich vor einer solchen Situation abzusichern, indem sie sich eine Schufa-Auskunft über den Kreditnehmer einholen, vorab Sicherheiten festlegen oder aber einen Bürgen einsetzen, der die Schuld begrenzen bzw. ausgleichen kann.

Die Gefahr, dass der Kreditnehmer zahlungsunfähig wird, ist gerade bei Ratenkrediten relativ hoch. Den Betrag, den der Kreditnehmer erhält, kann er demnach für alles ausgeben. Konsumgüter wie Elektrogeräte, Kleidung oder Möbel verlieren jedoch bereits nach dem ersten Gebrauch sehr schnell an Wert – anders als eine Immobilie oder ein Auto, was im Notfall verkauft werden kann, wenn die Schulden anders nicht beglichen werden können.

Vor der Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers kann der Kreditgeber sich durch einen hohen Zins schützten. Gerade Kreditnehmer mit einer schwachen Bonität müssen dann mit einem höheren Zinssatz rechnen.

Fazit: Ein Ratenkredit will gut überlegt sein

Der vorangegangene Artikel hat aufgezeigt, dass ein Ratenkredit nicht nur Vorteile wie finanzielle Flexibilität und kleine Raten mit sich bringt. Es ist als Verbraucher daher sehr wichtig, ganz genau abzuwägen, wann ein Ratenkredit wirklich sinnvoll ist. Um einen kleinen finanziellen Engpass zu überbrücken, sollten Sie nicht gleich zum Kredit greifen. Denn daraus resultieren Fixkosten für den vereinbarten Zeitraum, was die finanzielle Situation nur verschlimmert.

Auch kleine Raten über einen langen Zeitraum sind Kosten, die Sie mit einkalkulieren müssen. Zudem kann es sehr ärgerlich und mühsam werden, wenn der Zahlungszeitraum die Zeit überschreitet, in der Sie das mit dem Geld gekaufte Produkt aktiv genutzt haben. Wägen Sie also in jedem Fall genau ab, ob sich ein Ratenkredit für Sie lohnt, oder ob sich die finanzielle Situation dadurch nicht noch verschlechtert. Dafür ist es wichtig, die Konditionen genau zu überprüfen sowie den effektiven Zins zu kennen, damit einen keine unangenehmen Überraschungen einholen.

von Charlotte Ruzanski

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