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Schufa-Selbstauskunft: So funktioniert’s
Kennen Sie Ihren persönlichen Schufa-Score oder wissen, welche Ihrer Daten die Auskunftei gespeichert hat? Wenn nicht, empfiehlt sich das Einholen einer kostenlosen Schufa-Selbstauskunft. Wir erklären, warum eine regelmäßige Kontrolle wichtig ist und wie man unkompliziert an seine Daten kommt.
von Charlotte Ruzanski
Schufa-Selbstauskunft: So funktioniert’s. Wer eine Selbstauskunft bei der Schufa beantragt, bekommt diese innerhalb weniger Tage per Post zugestellt.
© thinkstock
Linktipp

Eine Übersicht der zeitlichen Fristen von Schufa-Einträgen finden Sie hier.

Wird einem ein Kredit oder ein Handyvertrag verweigert, liegt das mit hoher Wahrscheinlichkeit an einem schlechten Schufa-Score. Nicht immer aber entsprechen die Schufa-Einträge dem aktuellsten Stand der Dinge. Wer seine Daten also im Auge behält, kann seine Kreditchancen unter Umständen verbessern. Besonders vor größeren Kreditanfragen lohnt es sich, seine Daten durch die Schufa-Selbstauskunft zu prüfen. Sind nämlich beispielsweise bereits ausgelaufene Zahlungspflichten noch verzeichnet, sollte man diese unbedingt löschen lassen um bessere Kreditkonditionen zu erlangen.

Schufa-Selbstauskunft – einmal pro Jahr kostenfrei

Info

Einmal im Jahr hat jeder Bürger das Recht, eine kostenlose Schufa-Selbstauskunft anzufordern, um die zu ihm gespeicherten Daten einzusehen und auf Richtigkeit zu überprüfen.

Bereits seit 2010 sind Auskunfteien (dazu gehören die Schufa, Bürgel oder Creditreform) nach Art. 15 DS-GVO dazu verpflichtet den Verbrauchern im Jahresturnus eine kostenlose Auskunft zu den über sie gespeicherten Daten zu geben. Die Wahrnehmung dieses Rechts bietet die Möglichkeit, durch das frühzeitige Erkennen von Fehlern seine Kreditchancen zu verbessern.

Vorsicht vor Gebühren!

Bei der Beantragung der Auskunft ist allerdings Vorsicht geboten! Nur die Beantragung der „Datenkopie nach Art. 15 DS-GVO“ ist auch tatsächlich einmal jährlich kostenlos möglich. Doch auf der Homepage der Schufa gibt es auch noch die „meineSchufa“-Pakete – wofür monatlich Kosten zwischen 3,95 € bis 6,95 € fällig werden – oder die „Schufa-BonitätsAuskunft“, für die Gebühren von 29,95 € anfallen.

Der Unterschied zur kostenlosen Auskunft liegt darin, dass die kostenpflichtigen Angebote eine ständige Kontrolle ermöglichen und nicht nur einmal pro Jahr angefordert werden können. Dieses Angebot steht damit auch Personen zur Verfügung, die keine Vertragspartner der Schufa sind und eine Auskunft wünschen, wie bspw. Vermieter oft eine Schufa-Auskunft von ihren potentiellen Mietern verlangen. Für die jährliche Kontrolle ihrer Daten ist die kostenfreie Datenkopie allerdings ausreichend.

Schritt für Schritt zur Anfrage

Das Formular für die Selbstauskunft steht online auf der Seite der Schufa zur Verfügung. Allerdings kritisieren Verbraucherschützer immer wieder, dass die Website irreführend aufgebaut ist. Tatsächlich ist es sehr viel einfacher an die kostenpflichtigen Angebote zu kommen als an die kostenfreie Selbstauskunft.

Damit Sie dennoch zu ihrem Ziel gelangen, erklären wir hier die einzelnen Schritte zum erforderlichen Formular:

  1. Rufen Sie die Schufa-Website auf www.meineschufa.de
  2. Klicken sie oben links den Reiter „Auskünfte“ an
  3. Wählen Sie ganz unten auf der neuen Seite die Option „Datenkopie (nach Art. 15 DS-GVO)“. (Vorsicht, auf dieser Seite werden auch die gebührenpflichtigen meineSchufa-Pakete und die Schufa-BonitätsAuskunft angeboten!)
  4. Auf der neuen Seite gibt es nun zwei Angebote: Zunächst wieder die kostenpflichtige „meineSCHUFA“, daneben die kostenfreie „Datenkopie (nach Art. 15 DS-GVO)“, wählen Sie unter diesem Angebot den Button „jetzt bestellen“
  5. im nächsten Schritt muss das Online-Formular ausgefüllt werden
  6. Optional können Sie zur Identitätsprüfung eine Kopie des Personalausweises, des Reisepasses oder der Meldebescheinigung hochgeladen und schließlich das Online-Formular abschicken.
  7. Bereits wenige Tage später wird Ihnen – auf postalischem Wege – die persönliche Auskunft zugestellt. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich Montag bis Freitag von 08 – 19 Uhr bei Fragen zur Bestellung telefonisch an die Schufa zu wenden: 0611/92780.

Was steht in der Auskunft?

Info
Die Schufa-Selbstauskunft beinhaltet einen Überblick über die Daten, welche die Schufa über Sie gesammelt hat, woher diese stammen, und an wen diese weitergegeben wurden.

Zu Beginn beinhaltet die Auskunft allgemeine persönliche Daten, wie Namen, Geburtsdatum und -Ort, sowie ehemalige und aktuelle Wohnorte.

Bonitätsanfragen, die über Sie bei der Schufa eingegangen sind, werden mit Datum und Grund der Anfrage aufgeführt. Somit lässt sich nachvollziehen, welche Unternehmen bei der Schufa eine Einschätzung ihrer Kreditwürdigkeit angefragt haben und wie diese Beurteilung ausgefallen ist.

Daten von Kreditinstitutionen, Banken und sonstigen Unternehmen, wie Informationen zu bestehenden Girokonten, Kreditkarten, Leasingverträgen, Handyverträgen, laufende Ratenzahlungen und Kredite werden von der Schufa gesammelt. Sollten Zahlungen ausfallen können Mahnbescheide, Vollstreckungsbescheide, geplatzte Checks und private Konkurse ebenfalls an die Schufa übermittelt werden.

Schließlich führt die Eigenauskunft eine Tabelle mit Wahrscheinlichkeitswerten, den Scores, auf. Diese wurden den anfragenden Unternehmen zur Einschätzung ihrer Kreditwürdigkeit mitgeteilt. Zu unterscheiden sind der Basisscore, ein branchenunabhängiger Orientierungswert, welcher nicht an Unternehmen weitergeleitet wird, sowie die Branchenscores, welche für die Branchen Kreditwirtschaft, Versandhandel und Telekommunikation unabhängig voneinander ermittelt werden. Die Selbstauskunft führt die in den letzten zwölf Monaten an Unternehmen übermittelten Bonitätsauskünfte durch Scores auf. Die genaue Berechnung der Scores legt die Schufa zwar nicht offen, dennoch können regelmäßige Kontrolle und überlegtes Handeln diese durchaus verbessern.

Info

Schufa-Score: zeigt die Ausfallwahrscheinlichkeit einer fristgerechten Zahlung und Vertragseinhaltung an. Je höher die Zahl ist, umso geringer ist die Ausfallwahrscheinlichkeit, d. h. eine hohe Zahl steht für eine hohe Kreditwürdigkeit. Der Basiscore dient als Überblick für Sie, die jeweiligen Branchenscores werden anfragenden Unternehmen übermittelt.

Falsche Angaben

Eine genaue Prüfung der Schufa-Selbstauskunft kann Fehler aufdecken, welche zu einem unrechtmäßig niedrigen Score verursachen. Dazu zählt auch richtige Angabe der aktuellen und ehemaligen Adressen, welche den Schufa-Score beeinflussen können. Negative Einträge mindern die angegebene Kreditwürdigkeit und werden nach Tilgung nur einen begrenzten Zeitraum in den Score eingerechnet. Eine Prüfung der jeweiligen Löschfristen kann fehlerhafte Einträge aufdecken.

Wer in der Auskunft falsche Daten entdeckt, sollte diese umgehend aktualisieren lassen. Dafür ist es notwendig sein Anliegen kurz schriftlich darzustellen. Im Idealfall fügt man gleich die Kopie von Dokumenten bei, die den Sachverhalt belegen (Quittungen, Löschungsbescheide, etc.). Einen Musterbrief für einen Widerspruch kann man bei der Verbraucherzentrale Bremen erhalten. Dieses Schreiben muss per Post bei der Schufa eingehen:

SCHUFA Holding AG
PrivatkundenCenter
Postfach 103441
50474 Köln

Im Falle falscher Angaben setzt sich die Schufa umgehen mit ihren Vertragspartnern in Verbindung. Bis der Sachverhalt nicht eindeutig geklärt ist, bleiben die betroffenen Daten gesperrt und sind damit bei neuen Anfragen nicht zu sehen.

Verbrauchern empfiehlt sich außerdem, sich direkt mit der Bank oder dem Unternehmen in Verbindung zu setzen, das für die falschen Daten verantwortlich ist. Diese sind zunächst zum Widerruf verpflichtet und können bei etwaigen Folgeschäden haftbar gemacht werden.

von Charlotte Ruzanski

1 Kommentare

  1. Max Mustermann
    15. September 2017, 10:15

    Es ist schwierig herauszufinden, ob man eine kostenpflichtige Schufa-Auskunft eines Drittanbieters widerrufen kann.

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