Mit einem massiven Polizeiaufgebot werden derzeit die Baumhäuser von Umweltaktivisten geräumt, die seit Jahren das letzte Teilstück des zwischen Köln und Aachen gelegenen Hambacher Forsts besetzt halten und gegen die geplante Abholzung des Jahrtausende alten Waldes durch RWE protestieren. Auch Umweltschutzverbände haben sich ihnen angeschlossen – ebenso wie Umfragen zufolge gut drei Viertel der deutschen Bevölkerung, die gegen die Rodung sind. Unterm Strich, soviel ist klar, geht es keineswegs um die von RWE behauptete Sicherstellung der Energieversorgung durch Braunkohleverstromung, sondern allein um die monetären Interessen des Konzerns, der eigenen Angaben zufolge mehr als vier Milliarden Euro verlieren würde, wenn der Hambacher Forst nicht gerodet werden kann.
Viele Verbraucher wollen Stromanbieter wechseln
Viele Verbraucher macht das Verhalten von RWE wütend – sie sehen sich nach anderen Energieversorgern um, nicht wenige wollen auf Ökostrom umstellen. Das ist eine sicher begrüßenswerte Entwicklung. Allerdings gibt es beim Umstieg einiges zu beachten, damit am Ende keine böse Überraschung droht. Gerade in den Nutzerbewertungen auf Vergleichsportalen wie Verivox sind viele Geschichten von enttäuschten Verbrauchern zu lesen, die plötzlich zwei Anbieter bezahlen müssen, oder bei denen der Umstieg gar nicht funktioniert hat.
Doch das lässt sich einfach vermeiden, wenn man Schritt für Schritt vorgeht und sich vorab ausreichend informiert. Zuerst gilt es, einen neuen Anbieter zu finden. Hierfür sind die Vergleichsportale als erste Orientierung gut geeignet. Allerdings darf man nicht vergessen, dass die meisten dieser Portale, die auch die Abwicklung des Umstiegs anbieten, per Provision am Geschäft beteiligt werden. Einige gehen daher nur sehr zögerlich vor, wenn es gilt, Anbieter aus ihren Datenbanken zu entfernen, mit denen viele Kunden schlechte Erfahrungen gemacht haben. Man sollte also die Nutzerbewertungen im Blick behalten und sich außerdem über Suchmaschinen, Medienberichte oder auch die Verbraucherzentralen über die potentiellen Wunschanbieter informieren. Kursieren über einen Anbieter auffällig viele schlechte Bewertungen, so ist davon abzuraten, mit diesem einen Vertrag einzugehen.
Anbieterwechsel kann viel Geld sparen
Beim Umstieg kann man – auch wenn Ökostrom in der Regel etwas teurer ist als konventionell erzeugte Energie – durchaus beträchtliche Summen sparen. Denn viele Anbieter bieten Neukunden spezielle Konditionen und besonders günstige Preise. Diese gelten in der Regel aber nur für ein, höchstens zwei Jahre – danach steigt der Preis pro Kilowattstunde deutlich an. Man sollte sich also nicht von allzu guten Lockangeboten blenden lassen, sondern vor allem den üblichen Preis für Bestandskunden beachten. Denn den wird man früher oder später auch zahlen müssen.
Ein absolutes Warnsignal ist es, wenn ein günstiger Anbieter einen Jahresabschlag im Voraus verlangt. Zwar mag in solchen Fällen ein niedriger Preis verlockend sein. Vorab zu zahlende Jahresabschläge sind aber sehr oft ein Hinweis auf unseriöse Unternehmen, deren Absicht es ist, sich schnell mit Geld zu versorgen. Es kommt immer wieder vor, dass solche Anbieter Insolvenz anmelden und der Verbraucher auf dem Schaden sitzenbleibt, sein Geld also nicht mehr zurückbekommt.
Außerdem genau beachten sollte man vor dem Wechsel die Kündigungsfristen des aktuell laufenden Vertrages. Zwar bieten die meisten Versorger an, dass sie mit dem Vertragsschluss auch die Kündigung des Altvertrages unkompliziert übernehmen – und meist funktioniert das auch. Wenn aber der Stichtag, zu dem man aus einem laufenden Vertrag aussteigen kann, noch in weiter Zukunft liegt, dann wird der Wechsel nicht funktionieren. Im schlimmsten Fall kann es passieren, dass man im neuen Vertrag drinsteckt, während der alte noch weiterläuft. Und dann muss man zwei Anbieter zugleich bezahlen.
Aber keine Angst – wer alle oben genannten Punkte beachtet, kann problemlos seinen Versorger wechseln.