1. Home
  2. Service
  3. Spenden: Wie gehen Sie vor?

Spenden: Wie gehen Sie vor?
Damit nach dem Spenden nicht das ungute Gefühl aufkommt, ob die eigene Spende denn überhaupt Sinn macht, hat das Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen insgesamt 7 Tipps für Spender zusammengestellt.
von Thomas Schulz
Spenden: Wie gehen Sie vor?. Flüchlinge Afghanistan Armut Spenden
© Pixabay / <a href="https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de" rel="nofollow" target="_blank"> Creative Commons CC0</a>

Die Deutschen spenden viel und gern, aktuell bemerken diese Hilfsbereitschaft Flüchtlinge aus dem Nahen Osten. Die Bundeskanzlerin Angela Merkel brachte es am 8. September in einer Rede auf den Punkt, als sie anmerkte, Deutschland zeige sich in dieser Krise von seiner besten Seite. Helfen hat hierzulande Tradition, doch wie spenden wir richtig? Seriöse Organisationen liefern Hinweise, auf welche Weise die Hilfe wirklich effizient bei den Hilfsbedürftigen ankommt.

Spendenhinweise vom DZI

Ob es um mittellose Flüchtlinge, Spenden für andere Brennpunkte, für Projekte im Inland, für Kinder, ältere Menschen, Tiere oder die Umwelt geht: Hilfsbereitschaft sollte auch auf Regeln setzen, damit sie nicht verpufft oder gar ausgenutzt wird. Darauf verweist das DZI (Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen). Es vergibt selbst eines der anerkanntesten Spendensiegel. Spenden seien freiwillige Leistungen, so eine DZI-Sprecherin im September 2015, als es um die Flüchtlingshilfe ging. Niemand dürfe dazu überredet oder genötigt werden. Auch sehr gefühlsbetonte Werbung ist verpönt, sie sei ein Kennzeichen der meisten unseriösen Organisationen, so die DZI-Sprechen. Drei wichtige Tipps gab sie den Spendern mit auf den Weg:

  • Verbraucher sollten gezielt spenden. Es ist wirksamer, die eigenen Spenden auf eine oder wenige Organisationen zu konzentrieren und an diese dauerhaft zu spenden. Die betreffende Organisation muss nur einmal auf ihre Seriosität überprüft werden, auch hat der Spender auf lange Sicht das Gefühl, wirklich etwas bewirkt zu haben – selbst mit kleinen, aber regelmäßige Beträgen. Zugleich mindern diese stillschweigenden, zuverlässigen Spender drastisch den Verwaltungs- und Werbeaufwand der Organisationen.
  • Impulsives Spenden zeugt von einem großen Herzen, kann aber ins Leere laufen. Es gibt sehr viele Spendenorganisationen, die kräftig werben, doch nicht immer sind Hintergründe und Zweck gut durchschaubar. Der erste Impuls zum Spenden wird von unseriösen Organisationen ausgenutzt. Wer nachgedacht und die Sinnhaftigkeit der Spende für gut befunden hat, kann sich dennoch online über die Organisation informieren, wenn diese noch nicht bekannt ist.
  • Spendensiegel zeugen in den meisten Fällen von Seriosität, ein sehr anerkanntes vergibt der DZI. Die Organisationen müssen sich um das Siegel bewerben und dafür eine strenge Prüfung absolvieren. Diese umfasst nicht nur ethische, sondern auch wirtschaftliche und juristische Kriterien.

Wie funktioniert ein Spenden-Siegel?

Am Beispiel des DZI-Siegels lässt sich das gut erläutern. Für dieses Siegel sind bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Die Qualitätsanforderungen sind sehr hoch. Die betreffende Organisation muss

  • leistungsfähig sein,
  • transparent arbeiten,
  • sparsam wirtschaften,
  • sachlich und wahrhaftig informieren sowie
  • wirksame Aufsichts- und Kontrollstrukturen installiert haben.

Dass sie auch vom Finanzamt als gemeinnützige Organisation anerkannt sind, versteht sich von selbst. Spendensiegel wie das des DZI genießen großes Ansehen in der Bevölkerung, bei Behörden und bei den Medien. Die meisten TV- und Rundfunkanstalten oder Zeitungen arbeiten bei Spendenaktionen ausschließlich mit denjenigen Organisationen zusammen, die ein Siegel wie das vom DZI tragen. Erstanträge auf so ein Siegel haben nur zu rund 70 % Erfolg, ein knappes Drittel der Antragsteller kann die Anforderungen nicht erfüllen. Es gibt auch zweifelhafte Spendensiegel wie das des Vereins „Europäisches Spendensiegel“. Es wird ohne Initiative oder besonderen Antrag vonseiten einer Organisation zuerkannt. Davor warnen verschiedene Behörden, anerkannte Vereine und die Stiftung Warentest. Ebenfalls ist bei Haustür- oder Straßenspenden Vorsicht geboten. Der Spendensammler sollte einen Ausweis und eine verplombte Spendenbüchse vorweisen können. Am Telefon sollten Spender auf keinen Fall Bankdaten herausgeben. Auch wer sich genötigt fühlt, ist wahrscheinlich an einen unseriösen oder gar betrügerischen “Spendensammler” geraten.

von Thomas Schulz

Schreibe einen Kommentar

Kommentar*
Name*
E-Mail*
Website
© 2024 qmedia GmbH.
bbx newsletter
Bleiben Sie aktuell mit unserem Newsletter - so verpassen Sie garantiert nie wieder ein günstiges Angebot.
Mit bbx sind Sie stets top informiert über wichtige Verbraucherthemen - vom günstigsten Stromanbieter bis zum Gehaltsrechner für Werkstudenten.
Risikofrei: jederzeit kündbar. Kein Spam.