Steuern stellen für den Staat eine wichtige Einnahme dar. Die sogenannten Zwangsabgaben an den Staat fließen in die Erhaltung der Schulen und Straßen und finanzieren etwa Bauprojekte für das Allgemeinwohl. Die Höhe der zu zahlenden Steuern wird vom Staat festgelegt, berücksichtigt jedoch immer das Recht auf Steuergerechtigkeit.
Was sind Steuern?
Im rechtlichen Sinn sind Steuern Zwangsabgaben, die der Steuerpflichtige an den Staat zahlt, ohne dafür einen Anspruch auf eine direkte Gegenleistung zu erhalten. Aus den Steuern, die jeder Steuerpflichtige an den Staat zahlt, deckt dieser einen großen Teil seines Bedarfs an finanziellen Mitteln. So wird unter anderem der Bau von Straßen und Schulen aus Steuereinnahmen finanziert, aber auch soziale Dienste. Beamte werden ebenfalls aus Steuereinnahmen bezahlt.
Die ersten Belege für staatliche Abgaben stammen aus dem 3. Jahrtausend vor Christus. In Ägypten wurden Steuern damals für die Ernte erhoben.
Das deutsche Steuersystem gilt als äußerst komplex und umfasst eine Vielzahl von verschiedenen Steuerarten. Nicht jede Steuerart ist auf den ersten Blick gerechtfertigt oder für den Laien nachvollziehbar. Daher ist es wichtig, sich genau über die Steuern zu informieren, die man als Privatperson, aber auch als Unternehmer oder Immobilienbesitzer zahlen muss.
Wer zahlt Steuern?
Die Steuerpflicht wird über die Steuergesetze geregelt. Prinzipiell unterliegt in Deutschland jede natürliche und juristische Person immer dann der Steuerpflicht, wenn sie einen Sachverhalt erfüllt, der in den Steuergesetzen festgeschrieben ist. In der Regel gilt eine Steuerpflicht für Arbeitnehmer und für Unternehmer. Sie zahlen Einkommenssteuer, wobei eine beschränkte und eine unbeschränkte Steuerpflicht zu unterscheiden ist. Wer einen Wohnsitz in Deutschland hat, ist in der Regel mit allen Einkünften unbeschränkt steuerpflichtig. Wer weniger als sechs Monate ohne Unterbrechung in Deutschland lebt, ist hingegen nur beschränkt steuerpflichtig und muss deshalb auch nur die Einkünfte hier versteuern, die in Deutschland erwirtschaftet werden. Seit 2005 sind übrigens auch Rentner mit einem Teil ihrer Einkünfte steuerpflichtig, wobei der Zeitpunkt des Renteneintritts für die Höhe des Steuerfreibetrags ausschlaggebend ist.
Welche Steuerarten gibt es?
Steuern können nach verschiedensten Kriterien eingeordnet werden. Differenziert man nach dem Steuerobjekt, dann spricht man von Substanz-, Ertrags- oder Verkehrssteuern. Bei Ertragssteuern etwa handelt es sich um Steuern, die einen Ertrag besteuern. Darunter zählen die Einkommensteuer, die Kirchensteuer und die Gewerbesteuern.
Substanzsteuern hingegen beziehen sich auf das individuelle Vermögen: Darunter fallen Erbschaftsteuer und Schenkungsteuer. Die Verkehrssteuer wird auf Einnahmen aus dem Wirtschafts- und Rechtsverkehr erhoben. Dazu zählen die Kraftfahrzeug- und die Umsatzsteuer, aber auch die Versicherungssteuer.
Verbrauchersteuern werden für bestimmte Arten von Konsumgütern erhoben. Der Konsum von Wein oder Bier, von Strom oder Mineralöl wie Diesel und Benzin ist steuerpflichtig. Insgesamt gibt es im deutschen Steuersystem rund 40 Steuerarten, für die der Gesetzgeber immer wieder Neuerungen einführt.
Direkte und indirekte Steuern
In Deutschland ist jeder der Steuer unterlegen – selbst Neugeborene und Rentner. Das liegt daran, dass wir auch indirekt Steuern zahlen: nämlich auf Güter, Dienstleistungen oder Produkte.
Direkte Steuern sind dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerschuldner und der Steuerträger die gleiche Person sind. Der Steuerschuldner ist die Person, die dem Staat die Steuer schuldet.
- Einkommenssteuern
- Grundsteuern
- Kraftfahrzeugsteuern
- Kirchensteuern
- Erbschaftssteuern
Anders als indirekte Steuern wirken sich direkte Steuern bemerkbar auf das Vermögen des Steuerzahlers aus.
Sind Steuerschuldner und Steuerträger nicht identisch, spricht man von einer indirekten Steuer. In diesem Fall zahlt zwar der Steuerträger die Steuer an den Steuerschuldner, doch dieser muss sie an den Staat abführen. Indirekte Steuern sind die Mehrwertsteuer, die Umsatzsteuer, die Stromsteuer und die Mineralölsteuer.
Übrigens: Rund 60 Prozent der Steuereinnahmen in Deutschland entfallen auf die Umsatzsteuer und auf die Einkommenssteuer.