Noch vor wenigen Jahren hat sich kaum einer ernsthaft Gedanken über die Herkunft seines Stroms gemacht. Das ist heute – spätestens seit Fukushima – ganz anders. Wir wollen mit gutem (grünem) Gewissen kochen, heizen und fernsehen. Die Lösung: Ökostrom.
Dass die Energie aus Atomkraftwerken nicht wirklich sicher ist, dürfte inzwischen allen klar sein. Und dass Kohlekraftwerke vielleicht effizient, aber keineswegs umweltfreundlich sind, ist auch klar. Das Problem ist nur, dass – selbst wenn man sich für einen Ökostromtarif bei seinem Anbieter entscheidet – nicht zwangsläufig auch Ökostrom aus der Steckdose kommt.
Wo steckt nur der Ökostrom?
Eins vorneweg: Ja, es macht Sinn, sich für einen Ökostromtarif zu entscheiden. Auch wenn man diesen möglicherweise (noch) nicht geliefert bekommt. Wer beispielsweise von den Stadtwerken seines Wohnorts seinen Strom bezieht, wird dort häufig die Wahl haben, sich für einen „grünen Tarif“ zu entscheiden. Obwohl der Stromversorger seine Energie in erster Linie aus Kohlekraftwerken oder auch Atomkraftwerken bezieht.
Weil das so ist, kann es passieren, dass ein Ökostromkunde keinen Strom aus alternativen Energiequellen wie Wind- oder Wasserkraftwerken bekommt, sondern Strom aus herkömmlichen Energiequellen bezieht. Je mehr Kunden eines Stromanbieters sich nun aber für das grüne Energiemodell entscheiden, umso mehr alternative Energien werden seitens des Anbieters genutzt werden. Bis irgendwann hoffentlich einmal der gesamte Strom des Anbieters aus erneuerbaren Energiequellen produziert wird.
Reine Ökostromanbieter als Alternative
Das bedeutet letztlich, dass die Verbraucher gefordert sind. Denn auch wenn inzwischen schon mehr Strom aus erneuerbaren Energien als aus Atomkraft gewonnen wird, ist es noch nicht genug. Schließlich gibt es ja beispielsweise noch die Kohlekraftwerke, deren CO2-Ausstoß immens hoch ist. Und denen man nur zu Leibe rücken kann, wenn man sich aktiv für grünen Strom einsetzt. Was im Falle von Ökostrom denkbar einfach ist. So kann man bei einem Anbieterwechsel prüfen, ob der gewählte Stromversorger überhaupt Ökostrom im Portfolio hat. Und wer auf Nummer Sicher gehen möchte, kann sich für einen reinen Ökostromanbieter wie Lichtblick oder Greenpeace Energy entscheiden – dann kocht man garantiert mit grünem Strom.