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Versichertenbund warnt vor Vergleichsportalen
Die Wechselsaison für die KFZ Versicherung hat begonnen. Ein Wechsel des Versicherungsanbieters will gut überlegt sein. Der Bund der Versicherten e.V. gibt zu bedenken, dass selbst die bekanntesten Vergleichsportale nicht unabhängig sind.
von Thomas Schulz
Versichertenbund warnt vor Vergleichsportalen. Versichertenbund warnt vor Vergleichsportalen
© olegdudko / 123RF

Pünktlich zum Jahresende steht in der Kraftfahrzeugversicherung wieder eine Wechselwelle bevor. Wer mit seinem Kfz-Versicherer nicht zufrieden ist oder sich über zu hohe Kosten ärgert, kann seinen alten Vertrag zum 30. November 2015 kündigen und zum 01. Januar 2016 zu einer neuen Gesellschaft wechseln. Dies gilt umso mehr, wenn der alte Versicherer eine Beitragserhöhung zum Januar 2016 bekanntgibt. Viele Versicherte nutzen einen Online-Vergleichsrechner, um damit den günstigsten Tarif zu identifizieren. Doch gerade vor diesen Portalen warnt nun der Verbraucherschutz: Die Angaben sind offenbar selten wirklich objektiv. Versicherte riskieren dadurch, letztlich doch wieder unnötig hohe Ausgaben für die Kfz-Versicherung zu tragen. Doch wie kann man sich davor schützen?

Online-Rechner gehen am Verbraucher vorbei

Der Vorwurf der Verbraucherschützer erscheint auf den ersten Blick enorm: Viele Kunden vertrauen gutgläubig auf ein Vergleichsportal und zahlen durch eine neue Kfz-Versicherung vielleicht sogar noch mehr als mit dem alten Vertrag. Die Verbraucherschutzorganisation Bund der Versicherten weist deshalb vor der anstehenden Wechselsaison explizit darauf hin, dass auch die besten Online-Portale häufig nicht objektiv sind. Während der Kunde auf einen neutralen Vergleich vertraut, arbeitet das Portal bei näherem Hinsehen eben nicht so unabhängig von allen Anbietern, wie man dies erwarten würde. Damit gehen sie schon vor dem Hintergrund der wünschenswerten Objektivität beim Tarifvergleich eindeutig an den Interessen des Kunden vorbei. Doch warum ist das so?

Portale sind häufig finanziert

Der Hintergrund der mangelnden Neutralität ist einleuchtend: Die Portale werden durch den Vertragsabschluss bei der Versicherung finanziert. Deshalb haben sie letztlich die Funktion eines Versicherungsmaklers und sind auch als Makler bei den Gesellschaften angemeldet. Wenn nun eine Gesellschaft nicht mit einem Makler zusammenarbeiten will und keine Provision an ihn auszahlt, wird diese Gesellschaft folglich auch nicht im Vergleich genannt. Somit könnte eine größere Menge an guten Versicherern aus dem scheinbar unabhängigen Vergleich schon einmal herausfallen. Die Tarife dieser Anbieter sind im Vergleich schlicht nicht genannt, deshalb erhält der Kunde auch keine Kenntnis davon, dass noch ein günstigerer Kandidat am Markt zu finden wäre. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass nur Gesellschaften in einem Kfz-Vergleichsrechner aufgeführt sind, die sich über einen Makler vermitteln lassen und für die beim Vertragsabschluss eine Vermittlergebühr zu zahlen ist. Diese hat der Kunde zu tragen. Vor diesem Hintergrund ist verständlich, warum eine neue Versicherung nicht übermäßig günstiger sein muss als der alte laufende Vertrag. Wie also können sich Versicherte vor dieser Falle schützen und die Kosten für die Kfz-Versicherung wirklich reduzieren?

Mehrere Portale im Vergleich betrachten

Der Bund der Versicherten empfiehlt vor diesem Hintergrund, vor dem Versicherungswechsel Angebote bei mehreren Portalen zu vergleichen. Wenn sich dann auf den ersten fünf Plätzen jeweils die gleichen Versicherer finden, ist der Vergleich relativ fundiert und umfassend. Im besten Fall vergleicht man außerdem noch die Preise der Direktversicherer, die häufig nur über eine eigene Internetseite arbeiten. Es kann nämlich sein, dass diese Direktversicherer nicht mit einem Vergleichsportal zusammenarbeiten und sich nur auf den Eigenvertrieb über die eigene Homepage konzentrieren. Wer dann einen Überblick über die fünf besten Gesellschaften hat, kann sich fundiert für einen wirklich günstigen Versicherer entscheiden, um sich im kommenden Jahr über eine preiswerte und gute Kfz-Versicherung zu freuen.

von Thomas Schulz

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