1. Home
  2. Karriere
  3. Versicherungen für Gründer

Versicherungen für Gründer
An Versicherungsangeboten für Gründer mangelt es mitnichten. Doch durch das Überangebot gestaltet sich die Auswahl der richtigen Absicherung als Spießrutenlauf. Die Versicherungen auszuwählen, für die tatsächlich Bedarf besteht, ist für viele nicht einfach.
von Charlotte Ruzanski
Versicherungen für Gründer. Fuer die Gruendung eines Unternehmens sind viele Versicherungen notwendig.
© Pixabay

Das eigene Unternehmen birgt viele Risiken, gegen die Gründer sich absichern müsse, damit der Schadensfall sie nicht vollkommen ruiniert. Abhängig von der Branche und der Tätigkeit werden bestimmte Pflichtversicherungen fällig.

Unternehmer, bei denen ein erhöhtes Risiko besteht, dass eventuelle Fehlberatungen Schäden verursachen, müssen eine Berufshaftpflichtversicherung abschließen. Diese Pflicht gilt für Rechtsanwälte, Notare, Architekten, Ingenieure, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Ärzte.

Wer für sein Geschäft einen Firmenwagen braucht, kommt um eine Kfz-Haftpflichtversicherung nicht herum, denn diese ist für die Zulassung eines Wagens erforderlich.

Freiwillig absichern – wie viel ist sinnvoll?

Neben Pflichtversicherungen gibt es noch eine beachtliche Reihe freiwilliger Versicherungen. Welche davon sinnvoll sind, kann nicht pauschal gesagt werden. Grundsätzlich sollte jeder sein Unternehmen selbst auf Herz und Nieren prüfen, um einzuschätzen, wo die Hauptrisiken liegen und wo eventuell größere Schäden entstehen können.

Grundsätzlich jedoch können folgende Versicherungen als die wichtigsten betrieblichen Versicherungen auf freiwilliger Basis bezeichnet werden:

Betriebshaftpflichtversicherung

Bei Personen-, Sach- oder Vermögensschäden werden Schadensersatzansprüche von der Betriebshaftpflichtversicherung übernommen, sofern die Schäden aufgrund der betrieblichen Tätigkeit entstanden sind.

Betriebsunterbrechungsversicherung

Schäden oder Ausfälle können immer wieder dazu führen, dass der Betrieb vorübergehend nicht weitergeführt werden kann. In der Zeit, in der keine Erträge erwirtschaftet werden können, übernimmt die Versicherung die laufenden Kosten.

Elektronikversicherung

Diese Versicherung deckt den Ausfall aller IT-Komponenten ab, die im Unternehmen eingesetzt werden.

Gebäude- und Inhaltsversicherung

Führen Raub oder Diebstahl zu Schäden bzw. Verlusten an Gebäude oder der Geschäftsausstattung, werden diese von einer Gebäude- und Inhaltsversicherung gedeckt.

Mit der privaten Versicherung auf der sicheren Seite

Natürlich ist es primär wichtig, geschäftliche Risiken abzusichern. Gleichzeitig darf aber auch nicht aus dem Blick verloren werden, dass das wichtigste Kapital eines Gründers seine eigene Arbeitskraft ist. Geht die Arbeitsfähigkeit verloren, stehen Selbständige schnell vor dem beruflichen und finanziellen Aus. Eine solche Situation kann die ganze Existenz bedrohen. Aus diesem Grund müssen auch im privaten Bereich (Pflicht-)Versicherungen abgeschlossen werden.

Elementar ist die Krankenversicherung. Selbständige haben hier die Wahl sich freiwillig gesetzlich zu versichern oder eine private Versicherung abzuschließen. Die Option der freiwilligen gesetzlichen Versicherung besteht allerdings nur für diejenigen, die vor ihrer Selbständigkeit Mitglied in der gesetzlichen Versicherung waren. Wer sich selbständig macht, muss diesen Schritt der gesetzlichen Kasse melden, diese legt dann einen passenden Versicherungsbeitrag fest. In der privaten Versicherung besteht die Möglichkeit, den Basistarif zu wählen. Leistungen und Beiträge orientieren sich hier an der gesetzlichen Kasse. Privat Versicherte sollten überdies über eine Pflegeversicherung nachdenken, die gegen das Risiko der Pflegebedürftigkeit absichert, denn in einem solchen Fall kommen meist massive Kosten auf die Betroffenen zu. Gesetzlich Versicherte haben dieses Risiko automatisch durch ihren Kassenbeitrag abgesichert.

Für manche Gründer ist eine Unfallversicherung Pflicht. Ob man versicherungspflichtig ist oder nicht, kann man über seine Berufsgenossenschaft erfahren. Leistungen erbringt die gesetzliche Unfallversicherung im Falle einer Invalidität aufgrund eines Arbeitsunfalls oder einer Berufskrankheit. Neben der gesetzlichen Unfallversicherung gibt es auch eine private Versicherung, die sinnvoll sein kann, wenn keine andere Versicherung besteht, die die Risiken des Pflegefalls abdeckt.

Darf’s ein bisschen mehr sein? Welche Versicherungen noch sinnvoll sind

Grundsätzlich ist eine allgemeine Altersvorsorge dringend zu empfehlen, denn Ansprüche auf eine gesetzliche Altersrente haben Selbständige nicht, solange sie sich nicht freiwillig in der gesetzlichen Rentenversicherung weiterversichert haben. Doch selbst wer Mitglied in der gesetzlichen Rentenversicherung ist, sollte über eine zusätzliche Altersversicherung nachdenken, denn die Leistungen der gesetzlichen Rentenkasse sind mehr als überschaubar und können kaum zu einem guten Lebensstandard im Alter verhelfen. Eine Möglichkeit der privaten Versicherung ist die Rürup-Rente, doch auch diese ist Gründern nicht uneingeschränkt zu empfehlen.

Beim Eintritt in die Selbständigkeit besteht die Möglichkeit, sich freiwillig weiter in der Arbeitslosenversicherung zu melden. Wichtig ist, dass ein solcher Antrag innerhalb der ersten drei Monate der Selbständigkeit bei der zuständigen Arbeitsagentur gestellt werden muss. Doch selbst dann ist eine Weiterversicherung nur möglich, wenn der Antragsteller innerhalb der letzten 24 Monate mindestens 12 Monate eine sozialversicherungspflichtigen Anstellung innehatte. Für Gründer gilt übrigens während der ersten zwei Jahre der Selbständigkeit eine Sonderregelung, nach der nur die Hälfte der Beiträge für die Arbeitslosenversicherung geleistet werden muss.

von Charlotte Ruzanski

Schreibe einen Kommentar

Kommentar*
Name*
E-Mail*
Website
© 2024 qmedia GmbH.
bbx newsletter
Bleiben Sie aktuell mit unserem Newsletter - so verpassen Sie garantiert nie wieder ein günstiges Angebot.
Mit bbx sind Sie stets top informiert über wichtige Verbraucherthemen - vom günstigsten Stromanbieter bis zum Gehaltsrechner für Werkstudenten.
Risikofrei: jederzeit kündbar. Kein Spam.