Diese Fragen helfen Ihnen, die diffuse Unzufriedenheit besser auszuloten. Schließlich hilft es vor großen Schritten, die eigene Situation relastisch einzuschätzen.
Die richtigen Fragen stellen
Als erstes sollte man seine Unzufriedenheit genau unter die Lupe nehmen:
- Woher rührt sie?
- Mangelt es zum Beispiel an Perspektiven im alten Job?
- Ist alles nur noch stumpfe Routine?
- Was macht mich unzufrieden? – Geld, Arbeitsklima, Aufgabenfeld, unvergütete Überstunden, die Branche im Allgemeinen?
Zweifel zu all jenen Punkten sind berechtigt. Allerdings sollte man diese genau analysieren und sich dann fragen: Kann ich das betriebsintern ändern oder muss ich tatsächlich „aussteigen“?
Nach einer ausführlichen Bestandsaufnahme lässt sich eine klare Entscheidung leichter fällen. Da sich endloses Grübeln mit Sicherheit auch auf die Qualität der Arbeit, die man abliefert, auswirkt, sollte man eine solche Analyse nicht ewig aufschieben. Wer allerdings immer gleich die Flinte ins Korn wirft und eine sehr bewegte Vita vorzuweisen hat, dem könnte diese Unstetigkeit auch als fehlendes Vermögen zur Problemlösung und mangelnde Frustrationstoleranz ausgelegt werden.
Ein klärendes Gespräch mit dem Vorgesetzten über mögliche Veränderungen, Weiterbildungsmöglichkeiten oder neue Tätigkeiten kann schon weiterhelfen.
Ist ein Jobwechsel jedoch die einzig denkbare Option, sollte man sich als nächstes genauer überlegen, wohin der Weg führen könnte.
- Welche konkreten Ziele habe ich?
- Wo möchte ich in fünf oder zehn Jahren stehen?
- Welche Art von Unternehmen passt zu mir?
- Welche Talente wurden mir in die Wiege gelegt?
- Was passt nicht zu mir?
Je detaillierter Sie Ihren Traumjob beschreiben können, desto wahrscheinlicher wird es, dass Sie ihn auch tatsächlich finden.
Balance zwischen Träumen und Realität
Immer wieder rufen diese bedeutungsschwangeren Fragen aber auch Ratlosigkeit hervor und die Angst, sich in eine Illusion zu verrennen. Dann kann es helfen, alle realen Zwänge zunächst hintanzustellen und nach den persönlichen Vorlieben und Wünschen zu forschen: Was würden Sie tun mit zehn Millionen im Gepäck? Je mehr dieses Bild von der Realität abweicht, desto größer der Handlungsbedarf …
Dennoch ist es hilfreich, ein großes und unberechenbares Unterfangen wie den beruflichen Neustart in viele kleine Teilschritte zu zerlegen. Diese sind zu bewältigen und schaffen erste Erfolgserlebnisse.
Selbstverständlich ist dabei Traumtänzerei nicht zielführend. Um ans Ziel vom Traumjob zu gelangen, heißt es: Realistisch bleiben, finanzielle Zwänge, den zeitlichen Rahmen und eventuell die Bereitschaft zu räumlicher Veränderung in Erwägung zu ziehen.
Hierzu sollte man sich nicht scheuen, am besten fachlich qualifizierten Rat einzuholen: Gerade wenn es um die Bewertung der eigenen Qualifikationen geht, schätzen sich Jobaspiranten oftmals falsch ein. Auch in puncto Aufstiegschancen und Stabilität im Markt sollte man sich nicht scheuen, die Meinung eines oder mehrerer Experten einzuholen.
Das richtige Timing ausloten
Natürlich ist – neben dem guten Willen – der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel ausschlaggebend. Warum nicht jetzt? „Wer wagt, gewinnt – wer nichts wagt, hat schon verloren“ könnte man darauf entgegnen. Vor einem überstürzten Handeln raten Job-Coaches jedoch entschieden ab. Die Entscheidung sollte reifen können und rational getroffen werden.
In die Überlegungen hierzu sollten aber nicht nur berufliche Argumente einfließen. Auch private Aspekte können maßgeblich sein. Insbesondere die Familienplanung, die häufig komplett veränderte Bedingungen im Berufsleben schafft.
Immer also muss auch die Frage gestellt werden: Welche Konsequenzen hat meine Entscheidung für meinen Partner und meine Familie? Erhalte ich von ihnen die nötige Unterstützung?
Sand im Getriebe vermeiden
Zu guter Letzt gilt es, sich auch auf mögliche Fehltritte vorzubereiten. Vielleicht ist der Weg zum Traumjob noch steinig und die neue Stelle entpuppt sich nur als geringfügige Verbesserung. Sei’s drum!
Dann haben Sie immer noch Gelegenheit, weiter an den Stellschrauben zu drehen. Und jetzt haben Sie ja die Gewissheit, dass Sie das schon einmal geschafft haben. Außerdem kann ein Rückschritt unter dem Aspekt „Karriere im Privatleben“ durchaus sinnvoll sein. Zum Bespiel, um mehr Zeit mit der Familie zu haben oder sich seinen Interessen und Hobbys widmen zu können.
Ist das Puzzle um den Traumjob erstmal gelöst, ist es meist nicht mehr schwer, das nötige Engagement für die Umsetzung aufzubringen.