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Was ist ein Rahmenkredit?
Ratenkredit, Dispokredit und Co kennt jeder Verbraucher. Der Nachteil vieler Kreditangebote ist der oft hohe Zinssatz. Der Rahmenkredit ist vergleichsweise günstig. Doch wie funktioniert er?
von Gerrit Wustmann
Was ist ein Rahmenkredit?
© Stadtratte / iStock

Laut Statistischem Bundesamt hielten die privaten Haushalten in Deutschland im Jahr 2016 Kredite im Gesamtwert von über 1655 Milliarden Euro. Diese Summe ist überraschend konstant. 1999 lag sie noch bei rund 1440 Milliarden Euro, das Wachstum ist also vergleichsweise überschaubar. Und trotz dieser beachtlichen Höhe sinkt die Zahl der Privatinsolvenzen langsam aber beständig, was bedeutet: Der allergrößte Teil der privaten Kredite wird pünktlich bedient. Das bestätigte unlängst auch die Schufa, die einen positiven Trend bei der Kreditwürdigkeit deutscher Verbraucher sieht.

Rahmenkredit günstiger als Dispokredit

Dennoch sind viele Kredite, allen voran der Dispokredit, maßlos überteuert. Und das trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase. Das liegt auch daran, dass die Kreditvergabe für Banken aufgrund der hohen Verlässlichkeit der Verbraucher ein gutes und weitgehend sicheres Geschäft ist. Wer kurzfristig Geld benötigt, sollte aber wenn möglich auf den Dispo verzichten. Auch bei anderen Gelegenheit ist der Rahmenkredit eine günstige Option. Es kommt allerdings, wie so oft, auf die Details an.

Der Rahmenkredit funktioniert so: Nach Prüfung der Kreditwürdigkeit richtet die Bank ein eigenes Konto ein, auf dem die volle Kreditsumme geparkt wird. Auf dieses Konto kann man im festgelegten Vertragszeitraum zugreifen und variable Beträge auf das eigene Girokonto umbuchen. Der Clou: Zinsen fallen nicht auf den auf dem Kreditkonto befindlichen Gesamtbetrag an, sondern nur auf jene Beträge, die man tatsächlich in Anspruch nimmt.

Rahmenkredite flexibler als Ratenkredite

Doch das ist längst nicht der einzige Vorteil. Man ist bei der Wahl der Bank völlig flexibel. Das heißt: Man kann sich für den Rahmenkredit die Bank mit den individuell besten Konditionen aussuchen und die Beträge vom dort angelegten Kreditkonto dann auf das Girokonto bei der Hausbank buchen. Ähnlich flexibel ist die Rückzahlung beziehungsweise die Tilgung der Schulden. In der Regel hat man hierbei freie Hand und entscheidet selbst, wann man welchen Betrag auf das Kreditkonto einzahlt. Je länger man sich allerdings Zeit lässt, desto höher werden die Zinsen.

Hier liegt ein wesentlicher Nachteil der Flexibilität: Auch die Zinsen sind flexibel. Im Klartext: Sie werden in regelmäßigen, meist monatlichen Intervallen neu berechnet und festgelegt. Man hat also keinen fixen Zinssatz über die komplette Laufzeit. Meist sind aber selbst die höchsten Rahmenkreditzinsen noch deutlich niedriger als Dispozinsen. Raten- und Konsumkredite sind hingegen etwas günstiger als ein Rahmenkredit, aber eben auch deutlich unflexibler.

von Gerrit Wustmann

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