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Was tun, wenn die Versicherung nicht zahlt?
Versicherungen nehmen das Geld ihrer Kunden gern – auch für völlig überflüssige Versicherungsprodukte. Wenn es aber darum geht, zu zahlen, finden sich im Kleingedruckten zahllose Ausreden. Was kann man tun, wenn die Versicherung nicht zahlen will?
von Gerrit Wustmann
Was tun, wenn die Versicherung nicht zahlt?
© Schulz Christian / iStock

Wenn die Versicherung nicht zahlt ist das ein großes Ärgernis. Jahrelang hat man Beiträge bezahlt, aber wenn man im Ernstfall auf schnelle Hilfe angewiesen ist, windet sich der Versicherer und sucht Ausreden, um nicht für den Schaden aufkommen zu müssen. Das passiert öfter, als man denkt.

Das Kleingedruckte sollte man daher schon beim Vertragsabschluss sehr genau unter die Lupe nehmen. Denn hier verstecken sich oft zahlreiche Ausschlussgründe. Die Konditionen und Bedingungen unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter teils erheblich.

Vor Vertragsabschluss Kleingedrucktes genau lesen

Nicht selten ist es so, dass wesentliche Leistungen, die der Kunde anhand des Namens der Versicherung oder auch der Werbung ganz selbstverständlich erwartet, ausgeschlossen werden. Zum Beispiel durch falsches Verhalten oder auch nur winzige Abweichungen des Versicherten Gegenstands oder Ablaufs können Versicherungsleistungen ausgeschlossen werden. Für den Kunden ist das fatal – denn er bleibt dann in doppelter Hinsicht auf den Kosten sitzen. Die eingezahlten Beiträge sind schließlich weg.

In so einem Fall kann man leider nicht viel machen. Daher sollte man vor Abschluss eines Vertrages selbst in die Bedingungen schauen und sich sehr genau fragen, was man braucht und was nicht. Das kann zwar etwas zeitaufwändig und anstrengend sein. Viele Kunden verlassen sich lieber auf die Aussagen des Versicherungsmaklers. Das aber ist ein Fehler. Denn vor viele Makler und Berater werden nach Provision bezahlt. Es geht ihnen folglich nicht um glückliche Kunden, sondern darum, möglichst viele Abschlüsse zu machen.

Fristgerecht Einspruch gegen Versicherung einlegen

Ist man sich hingegen sicher, dass die Versicherung eigentlich zahlen müsste, so sollte man eine Absage auf keinen Fall hinnehmen. Der erste Schritt ist es, schriftlich und fristgerecht Einspruch gegen die ablehnende Entscheidung einzulegen – um sicherzugehen, sollte man dieses Schreiben per Einschreiben mit Rückschein versenden. Man sollte es außerdem sachlich und faktenorientiert formulieren. Eine E-Mail genügt formal zwar auch, Experten raten aber zur Papierform.

Dasselbe gilt, wenn der Versicherer sich mit Leistungen sehr viel Zeit lässt. Je nachdem, worum es geht, muss der Versicherte zur Begleichung eines Schadens in Vorleistung gehen, außerdem werden in der Regel die Beiträge erhöht, sobald man eine Versicherung in Anspruch nimmt. Dass kann immense Kosten verursachen, was nicht jeder Verbraucher einfach so stemmen kann.

Kündigung als letzter Schritt

Zwar kann die Prüfung eines komplexen Sachverhalts durch den Versicherer auch mal etwas länger dauern. Wenn man aber den Eindruck gewinnt, dass eine Zahlung hinausgeschoben werden soll, sollte man sich nachdrücklich an die Beschwerdestelle seinen Versicherers wenden. Wenn trotz allem nichts geschieht oder der Versicherer auf seiner Ablehnung besteht, bleibt oft nur der Rechtsweg. Dieser kann ebenfalls teuer werden, weshalb eine Rechtsschutzversicherung immer empfehlenswert ist. Man sollte sich aber auch bei kleinen Streitwerten nicht scheuen, einen Anwalt einzuschalten – wenn dieser der Ansicht ist, dass die Chancen gut stehen, den Fall zu gewinnen, ist es das Risiko wert.

Am Schluss steht die Kündigung des Vertrages bei der Versicherung. Je nachdem, wie lange man bereits eingezahlt hat, kann das schmerzhaft sein. Dennoch sollte man sich möglicherweise vertragswidriges Verhalten nicht gefallen lassen und den Anbieter wechseln. Denn gerade die Tatsache, dass so wenige Menschen sich wehren, gibt den Unternehmen die Sicherheit, aus der heraus sie es immer wieder versuchen. Zum Nachteil der Verbraucher.

von Gerrit Wustmann

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