Deutschland ist ein Versicherungsland. Es gibt nichts, wogegen man sich nicht versichern kann, dabei sind die allermeisten Versicherungen überflüssig und rausgeworfenes Geld.
Ganz weit oben in der Liste der wichtigsten Versicherungen steht die Privathaftpflicht. Sie ist unverzichtbar, denn sie bewahrt einen im Fall der Fälle vor enormen Kosten – und kostet dabei selbst nicht viel. Die Haftpflichtversicherung kostet in der Regel deutlich weniger als 100 Euro im Jahr, bei manchen Anbietern gibt es sie sogar schon ab 25 Euro. Allerdings ist das auch Anlass, weniger auf den Preis und stattdessen auf die Leistungen zu schauen. Denn eine Versicherung, die im Schadensfall nicht zahlt, bringt einem nichts. Und je günstiger das Angebot ist, desto mehr Ausschlusskriterien dürften sich im Kleingedruckten finden.
Aber was genau übernimmt die Privathaftpflicht?
Es kann immer mal vorkommen, dass man aus Unachtsamkeit etwas kaputt macht. Sei es, dass man jemanden besucht und die teure Vase zerdeppert oder den neuen Teppich mit Rotwein ruiniert. Sowas ist schnell passiert, und dann ist der Ärger groß. Denn was ist, wenn die Vase viele tausend Euro gekostet hat? Oder wenn das Auswechseln des Teppichs eine großflächige Renovierung erfordert? Was ist, wenn der Teppich aus Persien kommt, edel und sauteuer ist? Dann ist man froh, die passende Versicherung zu haben, die den Schaden bezahlt. Je nachdem, worum es geht, kann so ein Schaden rasch das eigene Budget sprengen.
Aber auch wenn Menschen zu Schaden kommen, ist auf die Haftpflichtversicherung Verlass. Wenn sich jemand schwer verletzt, bleibt es oft nicht bei einigen tausend Euro. Summen für langwierige medizinische Behandlungen können im sechs- oder auch siebenstelligen Bereich liegen. Und hier liegt der größte Haken zu billiger Versicherungen. Die Höhe des Monats- oder Jahresbeitrags richtet sich nach der Deckungssumme. Ist diese zu niedrig, ist man möglicherweise nicht ausreichend abgesichert. Die Deckungssumme sollte mehrere Millionen Euro betragen. Es lohnt sich also, in diesem Punkt sehr genau nachzufragen und lieber etwas mehr Geld in die Versicherung zu investieren, damit man am Ende nicht im Regen steht.
Kleine Summen selbst begleichen
Bleibt die Frage, wann es sinnvoll ist, die Privathaftpflicht in Anspruch zu nehmen. Das kommt auf die Schadenshöhe an. Kostet der Schaden zum Beispiel nur wenige Hundert Euro oder einen anderen Betrag, den man verschmerzen kann, dann ist es sinnvoll, ihn ohne die Versicherung zu begleichen. Das hat einen simplen Grund: Wenn man die Versicherung in Anspruch nimmt, wird man hochgestuft. Das heißt: Der Monats- oder Jahresbeitrag steigt. Bei kleineren Schadenssummen rechnet sich das nicht, denn auf Dauer kostet die Beitragssteigerung oft mehr als er eigentliche Schaden.
Fazit: Die Haftpflichtversicherung ist eine gute und wichtige Allround-Versicherung für Schäden im Alltag. Man sollte auf eine ausreichend hohe Deckungssumme achten und die Versicherung nur dann beanspruchen, wenn es wirklich notwendig ist.