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Welche Kranken-Zusatzversicherungen lohnen sich?
Die gesetzliche Krankenversicherung deckt längst nicht alle Fälle ab, die im Leben auftreten. Daher gibt es eine Vielzahl an privaten Zusatzversicherungen. Aber welche braucht man, welche sind sinnvoll?
von Gerrit Wustmann
Welche Kranken-Zusatzversicherungen lohnen sich?
© SARINYAPINNGAM / iStock

Die Zeiten, in denen man mit der gesetzlichen Krankenversicherung für fast alle Eventualitäten abgesichert war, sind längst vorbei. Optional gibt es eine Vielzahl an Zusatzversicherungen von privaten Anbietern. Aber welche davon sind sinnvoll, welche braucht man unbedingt und auf welche kann man problemlos verzichten? Unsere Liste verrät es!

Auslands-Krankenversicherung

In der Regel muss man ärztliche Behandlungen im Ausland aus eigener Tasche zahlen – und das kann teuer werden. Ein Rücktransport ins Heimatland, zum Beispiel nach einem Unfall, kann mehrere zehntausend Euro kosten. Das sprengt jede Urlaubskasse. Eine Auslands- oder Reise-Krankenversicherung ist also ein Muss. Kurzentschlossene können sie noch unmittelbar vor Abreise abschließen und zahlen dann einen Betrag von wenigen Euro pro Urlaubstag. Auf Dauer wird das teuer. Sinnvoller ist eine Versicherung, die dauerhaft greift. Solche Policen gibt es für unter zehn Euro pro Jahr und deckt jährlich Reisen von bis zu mehreren Monaten ab.

Zahnersatz

Wenn man Implantate, Brücken oder Kronen braucht springt die gesetzliche Versicherung zwar ein – sie bezahlt allerdings nur einen Zuschuss zur günstigsten Behandlungsmethode – und die ist oft nicht lange haltbar und sieht unschön aus. Kermanik-Kronen oder Implantate, die nicht als solche erkennbar sind, können allerdings mehrere tausend Euro kosten. Eine Zahn-Zusatzversicherung gibt es hingegen schon ab rund zwanzig Euro im Monat. Eine der wichtigsten Zusatzversicherungen überhaupt.

Einzelzimmer im Krankenhaus

Voll belegte Mehrbettzimmer im Krankenhaus, in denen ständig Familienbesuch ansteht, fördern nicht gerade die Genesung. Viele Patienten brauchen Ruhe. Daher gibt es auch Zweibett- oder gar Einzelzimmer. Doch die Kosten hierfür werden in der Regel von den gesetzlichen Kassen nicht übernommen. Daher gibt es entsprechende Versicherungen. Diese sind allerdings teuer und können schonmal bis zu fünfzig Euro im Monat kosten. In der Regel rechnet sich das kaum. Besser ist es, im Fall eines Krankenhaus-Aufenthaltes um ein Einzelzimmer zu bitten und die Kostendifferenz aus eigener Tasche zu zahlen (ca. 60 bis 100 Euro pro Nacht). Der Haken: Patienten mit Versicherung werden bevorzugt. Es kann also passieren, dass man kein Einzelzimmer bekommt. Die Versicherung braucht also nur, wer absolut sichergehen will.

Chefarzt-Behandlung

Wer im Krankenhaus liegt, wird in der Regel vom zuständigen Stations- oder Facharzt betreut. Wer eine Behandlung durch den Chefarzt wünscht, kann dafür eine Versicherung abschließen. Diese kostet, je nach Anbieter und Alter des Patienten, zwischen zwanzig und hundert Euro monatlich. Doch sie lohnt sich nicht. Denn der Chefarzt hat ohnehin wenig Zeit – und beim behandelnden Facharzt ist man genauso gut aufgehoben. Die Chefarzt-Behandlung verteuert nur unnötig die Krankenhaus-Zusatzversicherung.

Tagegeldversicherung

Arbeitnehmer erhalten im Krankheitsfall bis zu sechs Wochen lang eine Lohnfortzahlung vom Arbeitgeber. Doch manche Krankheit dauert deutlich länger. In dem Fall springt die gesetzliche Versicherung ein, die bis zu 70 Prozent des Lohns in der weiteren Zeit übernimmt. Wer bis zu 90 Prozent erhalten möchte, kann eine Krankentagegeldversicherung abschließen. Ratsam ist das allerdings nicht. Denn gebraucht wird sie eher selten, und sie kostet unterm Strich deutlich mehr als sie einbringt. Lohnend kann diese Versicherung allenfalls für Selbständige sein, die keinen Lohnersatz von der gesetzlichen Kasse erhalten.

Heilpraktiker-Zusatzversicherung

Leistungen von Heilpraktikern werden von den gesetzlichen Kassen in der Regel nicht übernommen, da es keinen wissenschaftlichen Nachweis für die Wirksamkeit der Behandlungen gibt. Wer regelmäßig zum Heilpraktiker geht, für den kann sich eine solche Zusatzversicherung lohnen. Ratsam und sinnvoll ist sie dennoch nicht – denn bei ernsthaften Erkrankungen hilft der Heilpraktiker nicht weiter, dessen Behandlung in der Regel auf den Placebo-Effekt setzt.

Brillenversicherung

Wer eine Brille oder Kontaktlinsen braucht, kann hierfür eine Versicherung abschließen. Allerdings gibt es bislang keine Versicherung, die die vollen Kosten trägt. Übernommen wird immer nur ein Anteil. Da aber die Kosten ohnehin überschaubar sind, lohnt sich so eine Versicherung grundsätzlich nie, denn sie kostet stets mehr als sie einbringt.

Tipp

Auch bei den wirklich wichtigen Zusatzversicherungen sollte man im Vorfeld Angebote vergleichen und eine Versicherung suchen, die auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Angebote und Konditionen unterscheiden sich mitunter gewaltig. Auf Werbe-Aussagen sollte man grundsätzlich nie vertrauen und sich stattdessen die Verträge sehr genau durchlesen und bei Detailfragen nachhaken.

von Gerrit Wustmann

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