Die Antwort auf diese Frage ist erstmal relativ einfach: Eigentlich immer. Zumindest immer dann, wenn man als Verbraucher ein Problem hat und selbst nicht mehr weiter weiß. Natürlich muss man abwägen und sollte die Verbraucherzentralen nicht mit jeder Bagatelle behelligen. Vieles lässt sich schon im persönlichen Gespräch mit dem betreffenden Unternehmen, mit dem man ein Problem hat, klären, sofern man es schafft, höflich zu bleiben und auch möglicherweise berechtigte Wut nicht direkt herauszulassen.
Komplizierte Verträge und Kleingedrucktes
Aber in einer Welt, in der AGB und Kleingedrucktes immer umfangreicher und komplizierter werden, stößt man als juristischer Laie rasch an seine Grenzen. Wenn ein Produkt fehlerhaft ist und man vom Verkäufer oder Hersteller weder Ersatz noch Hilfe bekommt, wenn einem Vertragsdetails nicht koscher vorkommen oder man sich übers Ohr gehauen fühlt, ist es sinnvoll, der im jeweiligen Bundesland zuständigen Verbraucherzentrale einen Hinweis zu geben. Denn wenn sich Beschwerden zu einem bestimmten Thema häufen gehen die Verbraucherzentralen dem nach und unter Umständen auch juristisch gegen den Sachverhalt vor.
Günstige und unabhängige Beratung
Die Verbraucherzentralen sind überwiegend steuerfinanziert und als gemeinnützige Vereine anerkannt und daher unabhängig. Sie können die Belange der Verbraucher also ohne Einschränkungen vertreten.
Man kann sie per E-Mail, telefonisch oder persönlich kontaktieren. Kleinere Hilfestellungen sind meist kostenlos und aufgrund der Steuerfinanzierung sind auch umfangreichere fachlich versierte Beratungen nur mit geringen Kosten, in der Regel höchstens rund 150, – €, verbunden. Wer unsicher ist: Die genauen Preise sowie die genauen Beratungsgebiete finden sich online, zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Finanzen, Versicherungen und Co: Großes Beratungsspektrum
Das Beratungsspektrum der Verbraucherzentralen ist umfangreich. So kann man beispielsweise einen Energieberater bitten, im eigenen Heim Einsparmöglichkeiten zu identifizieren. Auch bei allen Fragen rund um Finanzen und Kredite gibt es Abhilfe, ebenso wie für Menschen, die in einer Privatinsolvenz stecken und die mitunter komplexen rechtlichen Details nicht durchschauen. Da bekannt ist, in welch desolater finanzieller Lage sich Menschen in Insolvenz befinden, ist diese Beratung in der Regel kostenlos. Auch rund um Versicherungen und Mietrecht sowie Gesundheit, Ernährung, Datensicherheit etc. kann man sich helfen lassen.
Grundsätzlich gilt: Wenn man unsicher ist, sollte man einfach mal anrufen und schauen, ob eine Beratung durch die Verbraucherzentralen sinnvoll ist. Auf keinen Fall sollte man zu lange warten. Denn oft verschwinden Probleme nicht von selbst, sondern werden größer, das gilt insbesondere bei allen Finanzthemen.